«Bewegung liegt allem Werden zugrunde», schrieb Paul Klee 1920. Seine Faszination für alle Formen von Bewegung zeigt die Ausstellung «Paul Klee. Bewegte Bilder» in Bern, die interdisziplinär begleitet wird von Tanzveranstaltungen in der Dampfzentrale.
Zentrum Paul Klee Bern | Bewegte Bilder
- Publiziert am 29. Januar 2016
Natur und Kunst
Gehen und schreiten, tanzen und gleiten, die Bewegung des Wassers, die Schwungkräfte und schliesslich die Überwindung der Schwerkraft im Fliegen – 2016 thematisiert das Zentrum Paul Klee die Bewegung in Klees Schaffen, welche grundlegend für sein Verständnis von Natur und Kunst war. Eine Reihe von Meisterwerken aus allen Schaffensphasen des Künstlers zeigt die unterschiedlichen Bewegungsformen. Die Ausstellung findet in drei Phasen mit jeweils wechselnden Schwerpunkten statt. Im Vordergrund stehen beispielsweise Bewegungsprozesse in der Natur, die Dialektik zwischen gehemmter und freier, statischer und dynamischer Bewegung, die Entfaltung von Wirk- und Schwungkräften sowie die Bewegung der Elemente.
Tanz im Zentrum
Die Dynamik der Bewegung und des Ausdrucks im Tanz vermittelten Paul Klee wichtige bildnerische Impulse. Er verfolgte die Entwicklungen des zeitgenössischen Tanzes aufmerksam. Gleichzeitig setzte man sich am Bauhaus mit Bühne und Tanz auseinander. Die zentrale Figur bei der Gestaltung neuer abstrakter Formen des Tanzes war Oskar Schlemmer. Er definierte mit seinem «Triadischen Ballett» die Beziehung zwischen Figur und Raum neu. Zahlreiche Schauspieler und Tänzerinnen waren freundschaftlich mit dem Bauhaus verbunden.
Tänzerische Auseinandersetzung mit dem Werk
Die Ausstellung im Paul Klee Zentrum wird von einer interdisziplinären Veranstaltungsreihe begleitet, die Bewegung in verschiedenster Art erlebbar macht. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit mit der Dampfzentrale Bern stehen der Prozess und die Auseinandersetzung mit dem Thema Bewegung. Die tänzerische Umsetzung ist während den Projektmonaten (Februar, April und September) wöchentlich in der Ausstellung zu sehen: Drei choreografische Projekte nehmen das Ausstellungsthema in der direkten Begegnung mit den Werken und den Besuchern der Ausstellung auf: Junge Tänzerinnen und Tänzer und/oder Choreografinnen und Choreografen entwickeln vor Ort Ideen. Dabei kommt es zu freier tänzerischer und choreografischer Auseinandersetzung mit Themen und Werken der Ausstellung, aber auch mit der Situation vor Ort (Museum – Ausstellung – Besucher).