Paare sind in der Fotografie allgegenwärtig, in historischen Fotoalben ebenso wie auf Instagram. Faszinierender als idealisierende Selbstdarstellungen sind allerdings Aufnahmen, in denen Paare nicht posieren, sondern ganz bei sich scheinen. In Zeiten von Instagram und Co, wo so viele hemmungslos in die Kamera grinsen, eine visuelle Wohltat.
Wer träumt nicht von der perfekten Paarbeziehung?
- Publiziert am 31. Mai 2024
Auf eigenartige Weise entrückt
Die Ausstellung Paare / Couples widmet sich der Vielfalt von Paar-Dynamiken in der Fotografie. 2015 begann der Filmemacher Iwan Schumacher, Fotografien von Paaren zu sammeln, die nicht in die Kamera schauen. Peter Pfrunder, Direktor der Fotostiftung Schweiz, plante seit langem eine Ausstellung mit Paar-Bildern aus den Archiven und Sammlungen der Fotostiftung. Gemeinsam entwickelten sie das Projekt Paare / Couples. Es vereint unterschiedlichste Aufnahmen, in denen etwas zwischen zwei Menschen geschieht. Jedes einzelne Bild ist ein Ausschnitt aus einer Geschichte, die immer rätselhaft bleibt und zu Spekulationen oder Projektionen verführt. Die Ausstellung ist eine spielerische, assoziative Präsentation, bei der sich die vielen Momentaufnahmen zu einer neuen Geschichte zusammenfügen. Es sind Fotos, die auf eigenartige Weise entrückt scheinen: spielend und werbend, verliebt und berauscht, verzweifelt und haltsuchend. Oder einsam und verloren.