Die dreitägige 19. Ausgabe des International Performance Art Turbine Giswil mit England als Gastland fand trotz Corona wie vorgesehen statt. Am Eröffnungstag wurden neun Performances gezeigt, mehrheitlich von zwei Personen zusammen performt, wie es der diesjährige Slogan «zämä together» versprach. Die zwei weiteren Festivaltage waren der Reflexion und Vernetzung der Performancekünstler*innen reserviert.
Turbine Giswil | International Performance Art
Eine Halle als Inspiration
Das Festival wurde 1998 von Ruedi Schill und Monika Günther für den spezifischen Ort der Turbine Giswil ins Leben gerufen. Das seit 1995 als Performanceduo zusammenarbeitende Paar hat in der Folge insgesamt 12 Festival-Editionen durchgeführt: 1998–2000 und 2005–2013. 2014 übergab das Gründerpaar die künstlerische Leitung an Andrea Saemann, Performancekünstlerin und Netzwerkerin aus Basel. Das Festival ist Teil der Aktivitäten des Vereins expo Turbine, einer Interessengemeinschaft von Künstler*innen und anderen Kunstinteressierten, die die Turbinenhalle seit ihrer Stilllegung im Jahr 1994 kulturell nutzen. Der Verein initiiert und realisiert Ausstellungsprojekte und ermöglicht kulturelles Schaffen in der Turbine Giswil und auch an anderen Orten.
Performen im Space
Den Performances in der Turbinenhalle war ein einwöchiges Zusammensein der eingeladenen Künstler*innen vorangegangen, mit gemeinsamen Aktivitäten und intensivem Austausch. Als Ergebnis davon zeigte die 19. Ausgabe des Festivals neue Kollaborationen zwischen den beteiligten Künstler*innen und eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem überwältigenden Raum der Turbine. Es performten Lara Buffard & Lilian Frei (UK/ZH) «International Fertilizer», Gisela Hochuli (BE) «Requiem», Jolanda Hügi & Joëlle Salvage (D/F) «Sprechen 2 und 3», Dominik Lipp & Aleks Wojtulewicz (AG/UK) «621.371 miles», Andrea Marioni (BE) «Ich wetti liäber mit de Pflanzä bliibe», Anna Rigamonti (TI) «La Papesse – The Priestess», Antonia Röllin & Clemens Fellmann (LU), Sandra De los Santos (ZH) «Es en manchita lösen» und Julie Semoroz (GE) mit Joelle Salvage «HOO…».