Die Ausstellung «ROBOZÄN – Neue Zeiten für Industrie, Arbeit und Konsum» des Stadtmuseums Aarau beschäftigt sich mit der Industrie von morgen und fragt nach der Rolle des Menschen im Zeitalter der digitalisierten Produktion. Die stete Weiterentwicklung der Industrie verändert unsere Gesellschaft. Wie gehen wir mit dem Ressourcenverbrauch um? Wer übernimmt Verantwortung in der internationalen Arbeitsteilung und wie sieht die Fabrik von morgen aus?
Stadtmuseum Aarau | Robozän
- Publiziert am 3. März 2020
Roboter als Arbeitskollegen, totale Globalisierung und klimaneutrale Produktion: Sind wir auf dem Weg in ein neues Zeitalter?
Ein Rundgang durch die gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit
Welchen Wert haben menschliche Fähigkeiten in der vom digitalen Wandel geprägten Arbeitswelt von heute? Seit Beginn der Industrialisierung wird der Mensch von der Angst begleitet, dass Maschinen einst seine Arbeit übernehmen. Industrie 4.0, KI und selbstlernende Roboter schüren die Furcht vor dem Ende der Arbeit heute erneut. Dazu beleuchtet die Ausstellung zwei gesellschaftliche Lösungsansätze: Die Transformation des Bildungssystems und der Einführung eines Grundeinkommens.
Verantwortung anschaulich gemacht
Ausgehend von der industriellen Massenproduktion und der heutigen Wegwerfgesellschaft führt die Ausstellung die Besucherinnen und Besucher zu der erneut aktuellen Wachstumsdebatte und der Frage nach der effizienten Nutzung von Energie und Rohstoffen. Ausserdem werden die vernetzte Schweizer Industrie sowie die Vor- und Nachteile des Standorts Schweiz thematisiert und nach der Verantwortung der Konzerne als auch jener der Konsumentinnen und Konsumenten gefragt. So können die Besucherinnen und Besucher den Wertschöpfungsprozess eines Sackmessers vom Rohstoffgewinn an nachvollziehen oder ihr Wissen zu Labels, die umweltverträgliche und fair produzierte Waren kennzeichnen, testen.
Der Blick zurück mit Pressefotografien aus dem Ringier Bildarchiv
ROBOZÄN regt zum Nachdenken über die Zukunft an und reflektiert die Gegenwart, blickt in der Industriegeschichte aber auch zurück. Dank der engen Kooperation, die seit 2015 zwischen dem Stadtmuseum und der Bibliothek und Archiv Aargau / Staatsarchiv besteht, schöpft die Ausstellung ROBOZÄN aus einem grossen Schatz an Pressefotogafien. So thematisieren drei Bildstrecken den Menschen in der Produktionshalle, Schliessungen von Produktionsstätten sowie das Unternehmerbild im Wandel.
Das Museum als Produktionshalle
ROBOZÄN sensibilisiert für die Arbeitsschritte, die in unseren Produkten stecken, bietet Raum, um über unseren alltäglichen Verbrauch nachzudenken und über die Zukunft von Arbeit und Verbrauch zu diskutieren. Befinden wir uns momentan tatsächlich in einem disruptiven Wandel, wodurch sich das gesellschaftliche Leben grundlegend verändert? Die Frage beantwortet die Ausstellung nicht. Aber sie schafft Raum, indem die Besucherinnen und Besucher sich mit der aktuellen industriellen Entwicklung und den Folgen auseinanderzusetzen.
Kinderführungen
Industrie geht auch die Kinder was an. Deshalb entdecken Familien in der Ausstellung ROBOZÄN auf dem Rundgang für Kinder verschiedene Aspekte der Industrie auf spielerische Weise. Die Kinder treffen dabei beispielsweise auf kleine Roboter, die sie selber programmieren können oder mixen ihren eigenen Industriesound. Dazu bietet das Stadtmuseum Aarau Workshops an, bei denen Kinder und Jugendliche 3-D-Drucker mit eigenen Aufträgen füttern können.