In Lotta Gadola künstlerischer Arbeit ist der menschliche Körper zentrales Thema und Werkzeug. Ihr Interesse gilt den Diskussionen um, über und mit dem Körper, in Verbindung zu gesellschaftlichen, globalen, identitätsstiftenden Themen. Vom körpereigenen Kopfhaar, über die Kontaktlinse bis zum Smartphone – der Körper und dessen physische Prothesen und gedanklichen Erweiterungen sind oft Gegenstand der Untersuchung, alltägliche Beobachtungen sind Auslöser für neue Bildmöglichkeiten.
sic! Raum für Kunst | Lotta Gadola - In Touch
Gadola realisierte ausgehend von der Auseinandersetzung mit der von Mediennutzung geprägten Körperhaltungen eine neue raumgreifende Videoinstallation.
Weiterführung des Werks
In der fotografischen Arbeit «Head Down» zeigte Lotta Gadola Körperhaltungen, die wir beim Kommunizieren mit unserem Handy einnehmen, jedoch ohne dieses Gerät mit ins Bild zu nehmen. Das eigene Nachstellen und die körperliche Aneignung der Haltungen führten zu inszenierten Posen. Was wir sehen ist jene seltsame Fingerakrobatik und Verrenkungen des Körpers, die uns im Alltag normal, auf ihren Fotografien jedoch völlig absurd erscheinen. Gadola richtet den Blick auf das fragile Verhältnis zwischen Kommunikationsmittel und Körper sowie auf die Wahrnehmung des Gegenübers im öffentlichen Raum. Gleichzeitig referiert sie klug auf das kunstgeschichtliche Motiv der Gesten, des Sprechens mit Bewegungen und Haltungen des Körpers.