Seine Installationen bestechen durch sein Gefühl für Raum und drücken räumlich eindrucksvolle und komplexe Erfahrungen mit einfachsten Mitteln überzeugend aus. Sondereggers Show im ehemalige Atelier des Bildhauers Erwin Lehmann (1921- 2020 ) ist speziell auf die Begebenheiten vor Ort abgestimmt und nimmt auch ausdrücklich Bezug auf die geographische Lage von Laufenburg.
Rehmann-Museum | Müssen wir da durch?
Den zeitlosen, «klassischen» Skulpturen von Erwin Rehmann begegnet der Aargauer Künstler Roman Sonderegger mit Werken aus Baumaterialien
Erwin Rehmann
Erwin Rehmann (1921- 2020 ) hatte seinen internationalen Durchbruch als Bildhauer nach der Expo 64, wo sein Werk «Liegendes Eisenkreuz» für Aufsehen sorgte. Seine Werke waren allerdings schon in den 50er Jahren an zahlreichen Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland zu sehen. Ab den 70er Jahren folgten mehrere Ausstellungen in Übersee und Asien. Seit 2001 werden Rehmanns Werke im namensgleichen Museum in Laufenburg gezeigt, an dem Ort, wo er lange Jahre sein Atelier samt Schmelzofen hatte. Jährlich finden hier mehrere Ausstellungen mit Werken anderer Künstler*innen statt.
Müssen wir?
Die Werke von Roman Sonderegger sind nicht für die Ewigkeit. Sie werden bei Ausstellungsende wieder abgebaut, in ihre Einzelteile zerlegt. Sonderegger will bewegen. Die Rauminstallation mit der Form einer Reuse oder eines Tunnels umschliesst den ganzen Raum. Und am anderen Ende ist etwas. Daher die Frage «Müssen wir da durch?», um mehr zu sehen, mehr zu erfahren, mehr zu erleben? Sonderegger gestaltet den Raum neu und bringt die Besucher*innen in Bewegung. So wie der Rhein sich bei Laufenburg durch den Engpass «der kleinen Laufen» zwängen muss um weiterzukommen, sind die Betrachter*innen gefordert. Im Erdgeschoss trifft die Skulpturengruppe «Gelöste Fälle #1 bis #6» aus Holzbalken, Schaumstoff und Zurrgurten temporär auf die Gusskulpturen von Erwin Rehmann. Auch sie werden wieder gehen.