Das Nidwaldner Museum zeigt die Ausstellung «Leonard von Matt – Fotografien 1936–1946» und stellt gleichzeitig das neu erschienene Buch über seine frühen Fotografien vor. Seine Bilder aus der eigenen Heimat zeugen von grossem Können, von einem einzigartigen Blick für den Alltag, und sind eine fesselnde Dokumentation einer längst vergangenen Welt.
Nidwaldner Museum, Winkelriedhaus | Leonard von Matt | Frühe Fotografien
Eine Ausstellung mit Fotografien von 1936 bis 1946 und ein neues Fotobuch ehren den grossen Innerschweizer Fotografen.
Unbekanntes Frühwerk
Bis heute bekannt für seine Fotobücher, die Leonard von Matt selbst gestaltete und produzierte, gibt das Nidwaldner Museum seinen Besucher*innen die Gelegenheit, sein bislang kaum veröffentlichtes Frühwerk zu entdecken. Die in Nidwalden geschaffenen Fotografien demonstrieren das grosses Können von Matts, den Alltag ins Bild umzusetzen. Seine Aufnahmen legen Zeugnis ab von der damaligen Zeit und der Nidwaldner Volkskultur, vor und während des Umbruchs in eine moderne Gesellschaft. Ein roter Faden, der wohl sein gesamtes Werk bestimmt, ist das Porträt – sei es jenes einer Kulturlandschaft, einer Epoche oder eines Heiligen. In seinen Fotografien spürte er dem Wesen von Land und Leuten nach. So gelten seine in Nidwalden entstandenen Aufnahmen als fesselnde Dokumentation einer längst untergegangenen und schon fast vergessenen Welt.
Werdegang
Leonard von Matt (*1909 Stans NW, † 1988 Wolfenschiessen NW) war Buchhändler und führte von 1932 bis 1936 mit seinem Bruder Josef gemeinsam die Buchhandlung, den Verlag und das Antiquariat von Matt in Stans. Nach einem Volontariat im Grafik- und Fotoatelier der Gebrüder Hermann, Willy und Reinhold Eidenbenz in Basel leistete er von 1939 bis 1945 Aktivdienst. Während dieser Zeit entstand der Grossteil seiner in Nidwalden aufgenommenen Fotografien. Ab 1946 fotografierte er in Italien, Griechenland, Spanien sowie Frankreich und publizierte über fünfzig Bildbände. Für sein Gesamtwerk wurde er mehrfach ausgezeichnet, so etwa 1974 mit dem Johann-Melchior-Wyrsch-Preis der Schindler Kulturstiftung oder 1976 mit dem Innerschweizer Kulturpreis. Weitere seiner Werke werden dieses Jahr auch in Arles, Berlin und im Talmuseum Engelberg gezeigt.