Das Museum Rietberg in Zürich zeigt in seinem neu eröffneten Erweiterungsbau unter dem Titel „Kannon – göttliches Mitgefühl“ frühe buddhistische Kunst aus Japan. Die exquisite Schau dauert bis 9. April 2007.
Museum Rietberg | Kannon
In Zusammenarbeit mit dem Nara Nationalmuseum, Japan.
Konzept: Katharina Epprecht, Kuratorin für japanische Kunst.
Die Sonderausstellungshalle im zweiten Untergeschoss wirkt einladend weit und offen. Die Leuchtdecke verbreitet eine sanfte Helle. Die exquisite Eröffnungsschau „Kannon – Göttliches Mitgefühl“ versammelt einige der ältesten und schönsten, der Öffentlichkeit bisher kaum zugänglichen Kannon-Darstellungen, insgesamt 37 Skulpturen und Bilder früher buddhistischer Kunst aus Japan. Zu den Kostbarkeiten aus dem 7. bis 14. Jahrhundert, von denen einige noch nie ausserhalb Japans zu sehen waren, gehört auch der zur Kategorie der Nationalschätze zählende, in feinsten Farben auf Seide gemalte „Juichimen Kannon“ aus dem 12. Jahrhundert, eines der bedeutendsten Werke der Heian-Zeit.
Kannon stellt das Ideal eines Bodhisattvas (jap. Bosatsu) dar. Auf der Schwelle zur Erleuchtung stehend, verzichtet diese Gottheit darauf, die Welt zu verlassen, um sich vollständig der notleidenden Lebewesen anzunehmen und ihnen auf dem Weg zur Erkenntnis zu helfen. Um diese Aufgabe möglichst gut erfüllen zu können, nimmt Kannon in verschiedene Gestalt an: Mal verfügt er über tausend helfende Arme, mal agiert er mit elf Köpfen. Kannon ist eine der beliebtesten und ältesten buddhistischen Gottheiten Japans.
Eine einzigartig schöne Ausstellung in zauberhafter Architektur. Aus konservatorischen Gründen darf die Schau nur in Zürich und nur während sieben Wochen gezeigt werden. Auf keinen Fall verpassen!