Caspar Wolf (1735-1783) gilt als Pionier der europäischen Landschaftsmalerei des 18. Jahrhunderts. Schon im jungen Alter durch das Kloster Muri gefördert, ging er danach in die weite Welt hinaus, um das Malerhandwerk zu erlernen. Zurück in der Schweiz warf er einen unbestechlichen, sowohl wissenschaftlichen wie künstlerischen
Blick auf die damals unerforschten und mythenumrankten Gebirgslandschaften seiner Heimat.
Museum Caspar Wolf | Muri | Aargau
Ein Maler noch unerforschter Landschaften, ein Pionier – ein begnadeter Künstler.
Neues Museum
Das vor einem Jahr eröffnete, vom Kunsthistoriker Peter Fischer konzipierte Museum Caspar Wolf ist dort untergebracht, wo der gebürtige Murianer Künstler seine ersten Förderer und Auftraggeber fand, im Singisenflügel des Klosters Muri. Das Museum zeigt in der umfassendsten permanenten Präsentation seines Schaffens überhaupt – zu sehen sind mehr als 60 Originalwerke – die Biografie des Malers sowie den zeitgeschichtlichen Kontext.
Kunst und Wissenschaft
Caspar Wolf stellte seinen künstlerischen Blick auch in den Dienst der Wissenschaft. Im aufklärerischen Bern und unter der Schirmherrschaft des berühmten Universalgelehrten Albrecht von Haller unternahm er im Kreise der führenden Naturforscher Expeditionen ins Hochgebirge, um die attraktivsten Schauplätze auf die Leinwand zu bannen. Die Bilder dienten dann als Vorlagen für Kupferstiche in den illustrierten Publikationen von Abraham Wagner. Unter dem Titel «Merkwürdige Prospekte aus den Schweizer Gebürgen» wurden sie ab 1777 in mehreren Auflagen in ganz Europa verlegt.