Im 2021 wird das Luzerner Löwendenkmal 200 Jahre alt. Mit Blick auf den runden Geburtstag wird das Denkmal schon in diesem Jahr mit verschiedenen Performances bedacht. Die künstlerischen Projekte arbeiten zumeist mit partizipativen Ansätzen, beziehen also die in der Nähe weilenden Tourist*innen oder Anwohner*innen direkt mit ein.
Löwendenkmal Luzern | Geburtstagsvorbereitungen
- Publiziert am 29. März 2019
Weg vom Selfie-Zwang
An vier Daten im Juni finden direkt vor Ort beim Löwendenkmal künstlerische Performances statt. So zum Beispiel die sogenannte «Tauchperformance»: Heidi Hostettler, Fotografin und wissenschaftliche Taucherin aus Kriens, wird in ihrer Taucherausrüstung in den Teich vor dem Löwendenkmal abtauchen und besondere Momente erleben. Lilian Frei (Locarno/Zürich) vollführt eine mit Nebel, Feuer und Gesang inszenierte und choreographierte Performance eines Totentanzes. Das Künstlerinnenduo Flückiger und Naef (Luzern/St. Gallen) wird das Löwendenkmal – entsprechend der vermuteten Zahl der beim Tuileriensturm gefallenen Söldner – 786 mal mit ihren Sofortbildkameras ablichten. Die Fotos legen sie auf dem Boden aus und beschweren sie mit je einem Stein und einer Münze, die sie aus ihren Rucksäcken holen. Das Duo Schumacher und Zollinger geht in eine ähnliche Richtung, indem es die Besucher*innen des Löwendenkmals einlädt, sich bewusst und buchstäblich vom Denkmal und dem Selfie-Zwang abzuwenden und für einen Moment in sich zu gehen: «Intervention für einen Resonanzraum».
«Chor der ausgestorbenen Tiere»
Im Nachgang zum World Lion Day richtet Andreas Weber (Küsnacht) im Park des Löwendenkmals seine Soundinstallation «Chor der ausgestorbenen Tiere» ein. Während vier Tagen erfüllt sie den Platz dezent mit historischen Aufnahmen von Stimmen von Vögeln und Insekten, die heute ausgestorben sind. Brigitt Bürgi (Hitzkirch) wiederum zieht das Publikum aktiv in ihre Performance mit ein, indem sie mit den zufällig anwesenden Gästen mehrere Dutzend Meter lange Stoffbahnen beschriften wird mit den beiden Schriftzügen «What to live for» und «What to die for». Die bedruckten Stoffbahnen nehmen in sich die unausgesprochenen individuellen und persönlichen Antworten der Teilnehmenden auf die beiden Fragen auf.