Cornelia Cottiati, Beinwil; Lisa Enderli, Zürich; Annatina Graf, Solothurn; Erwin Hofstetter, Luzern; Henri Spaeti, Luzern; Sabina de Spindler, Baar; Regula Spörri, Zürich und Stephan Wittmer, Adligenswil heissen die acht Kunstschaffenden, die aktuelle Gegenwartskunst auch ausserhalb der Metropolen erlebbar machen. Vor einer konzeptionellen Wandzeichnung treten unterschiedliche künstlerische Aussagen von Malerei, Zeichnung, Objekt und Fotografie in einen räumlichen Diskurs.
Kunstraum Hochdorf | tangente_N
- Publiziert am 4. März 2022
Jahresprogramm
Der Kunstraum Hochdorf bietet 2022 drei Einzelausstellungen, 2 Gruppenausstellungen und ein Gastkuratorium. Neben der Eröffnungsausstellung darf man auf die erstmals gezeigten philosphischen Arbeiten von Guy Markowitsch (Publikation), Malereien von Charles Baumann und das Gastkuratorium von Beat Zoderer mit den Künstlerinnen Hanna Parr und Leila Peacook (Publikation) gespannt sein. Die schon länger geplante Ausstellung mit dem Schweizer Bildhauer Lukas Ulmi, der in Spanien lebt, kann 2022 nun endlich gezeigt werden. .
Das Ausstellungsjahr endet mit der jurierten überregionalen Ausstellung «Dessin» in Zusammenarbeit mit dem Hans Erni Museum und der Kunsthalle Luzern unter Einbezug verschiedener Ausstellungsorte im Kanton Luzern.
Die Kunstschaffenden
Cornelia Cottiati
Birrwil am Hallwilersee.
Schule für Gestaltung, Basel / School of Visual Arts, New York / HF für Farbgestaltung, Zürich
Atelierstipendien Kulturzentrum, Scuol-Nairs / Kulturwerkstatt Schloss Haldenstein / Altes Spital Solothurn / Visarte Atelier Maloja / Werkjahr AKKU Uster / Kulturfonds, Bundesamt für Kultur / Projektbeitrag kulturelles.bl
Swiss Institute, New York (E) / The Drawing Center, New York (G) / Islip Art Museum, East Islip NY (G) / Gallery Korea, New York / Stadthaus, Uster (E) / Kulturwerkstatt Schloss Haldenstein (E) / Architekturforum Solothurn (E) / Torre Belvedere, Maloja (E) / Bündner Kunstmuseum, Chur (G) / Galerie Luciano Fasciati, Chur (G) / Alte Fabrik, Rapperswil (G) / KASKO, Basel (G) / Galerie Fravi, Domat/Ems (E) / Fabrikculture Hegenheim/Frankreich (E) /
Minimale Eingriffe, feinste Schichtungen und Sedimentierungsprozesse, Linien, Linienverschiebungen, Überlagerungen beschäftigen mich. Im Atelier liegen die Arbeiten auf Tischen, ein Teil davon hängt an der Wand. Es sind Anordnungen, Zuordnungen, die ich jeden Tag überarbeite und die mir erlauben, ungewöhnlichen Zusammenhängen nachzugehen. Manche provozieren auch nur eine Fragestellung. Oft sind Überbleibsel, Schnipsel, Abfallpapiere, die ich nicht wegwerfen kann, die treibende Kraft hinter meinem Tun. Dabei spielt Zeit eine entscheidende Rolle, ich nehme mir die Zeit. Warten können bis sich ein Prozess zu entfalten beginnt, zuschauen. Die Dinge entstehen langsam – Installation, Objekte, Malerei und Zeichnungen – ein Wachsen, leise, unaufdringlich, zurückhaltend, aber beharrlich. Meine Arbeiten verweben sich mit dem Alltag, der Zeitlinie, den Geschichten der Kunst, das heisst einen Faden weiterziehen, sich verbinden.
Lisa Enderli
Zürich
2021 Galerie Alex Schlesinger, Zürich,2018 Galerie Nidau, Papierschnitt, 2017 Ian Anüll, Haus für Kunst, Uri, 2015 citizen art fair Shanghai , 2014 20th International Contemporary Art Fair, Zurich, 2014 Galerie Vogtei, Herrliberg, “Papier Papier”, 2013 Swiss Tower, JLT Dubai: Art @ Swiss Tower,2012 Grösser als Zürich – Kunst in Aussersihl, Helmhaus, Zürich, 2011 Galerie Sylvia Denzler, Zürich, “Projekt 5”, 2010 Helmhaus Zürich, “Zwischenlager”
Lisa Enderli malt mit dem Messer, schneidend bringt sie Bilder hervor. Sie dringt unter die Oberfläche und gibt verschlossen gehaltenen Qualitäten Raum. Sie macht die Raumhaltigkeit des zweidimensional Wahrgenommenen sinnlich fassbar. Das flache Papier erhebt sich – erregt – zum Relief. Eine Vielfalt an Assoziationen stellt sich ein. Man denkt an das sanfte Kräuseln sachte bewegter Wasserwellen, vielleicht an Luftwirbel, an spriessende Pflanzen auf einem Acker oder an einen Vogelschwarm. Vielleicht an das Gefieder eines Schwans, an Birkenrinde, an Sandverwehungen, an Wirbel und Strömungsfelder. Doch Lisa Enderli stellt nichts dar, sie imitiert nicht, sondern sie deckt das dem Papier, dem blossen Material, innewohnende Potenzial auf. Verwirklichung geschieht parallel zur Natur, wobei Verwirklichung als reine Möglichkeit des Wirklichen in Erscheinung tritt. Mit jedem Standortwechsel des Betrachters verändert sich das Erscheinungsbild. Was wie eine Landschaft anmutet, entpuppt sich als sinnlich erfahrbares Anschauungsfeld philosophischer Gedanken. Je nach Sichtweise könnte alles immer auch anders sein. (Sabine Arlitt)
Annatina Graf
Solothurn
2016 Atelierstipendium Paris des Kantons Solothurn,2013 Auszeichnungspreis für Malerei Kanton Solothurn, 2010 Auszeichnungspreis der Stadt Chur, 2008 Förderpreis Regiobank Solothurn, 2007 Werk-/Projektbeitrag der Fontana-Gränacher Stiftung
2022 solothurn, viewer, kunstverein solothurn «another world», 2020/21 solothurn, galerie christoph abbühl «round midnight», 2019 galerie loewen, chur (mit notta caflisch), 2018 balsthal, galerie rössli 2015 solothurn, kunstmuseum, «traversata», 2013 laufen, chelsea galerie «moments», 2012 d- burgrieden-rot, museum villa rot «im lichte der erinnerung» nl-amsterdam, galerie bmb, 2010 chur, kunstraum sandra romer
«Für das Schaffen der Malerin, Zeichnerin und Videokünstlerin Annatina Graf ist die Verschränkung von banalen Beobachtungen des Alltags mit existenziellen Reflexionen über Bild und Erinnerung, Moment und Vergänglichkeit charakteristisch. Oft bezieht die Künstlerin den Foto-Fundus ihres eigenen Familienlebens in ihre Arbeit ein, doch dank der formalen Offenheit ihrer Werke stehen nie private, sondern allgemeine Fragen im Zentrum.»
Christoph Vögele, Konservator, Kunstmuseum Solothurn.
Enderli Graf
Erwin Hofstetter
Luzern
1985 Schule für Gestaltung, Luzern, 1989-1994 Gründungsmitglied Kunsthalle Luzern, Präsidium
2014 KMD–Kunsthalle Marcel Duchamp, Cully, “Avoir la larme facile”, 2010 Galerie o.T., Vorraum, “Anlage”, 2010 A PROPOS, Luzern, “Ab und zu”, 2002 APROPOS, Luzern, “Bin bald zurück”, 2001 PZK Luzern, “24-Stunden-Ausstellung“, 2097 Erfrischungsraum, SfG Luzern “Erwin Hofstetter – Markus Döbeli: Kleine Bilder – grosse Bilder.”, 96 Galerie Urs Meile, Luzern, “(Galerie 1:2)”, 2002 Haus für Kunst Uri, Altdorf , “Altdorf – Willisau, Kultur hin und her “, 2001 neues Kunstmuseum Luzern, “Projekt Zentralschweiz – Auftakt”, 2000 Kunstmuseum Luzern, “Jahresausstellung”
Die neuesten Arbeiten von Erwin Hofstetter, Skulpturen aus Gips und Holz:
Henri Spaeti
Luzern
Schule für Gestaltung Luzern, Akademie für Bildende Kunst Wien sowie an der Hochschule für angewandte Kunst Wien.
1981, 80, 79 Eidgenössisches Bundesstipendium für bildende Kunst, 1982, 80, 74 Stipendium der Kiefer-Hablitzel-Stiftung, 1985 New York Atelier PS1, Stiftung Binz 39, 1991 , Förderungspreis der Gemeinde Zollikon, 1996, Aufenthalt im GSMBA-Atelier, Cité des Arts, Paris 1984, 1992, 2000 Galerie Stähli, Zürich, 1985 Kunsthalle Winterthur, 1986 Shedhalle Zürich, 1998, 2008, 2017 Innerschweizer Kunstszene, Kunstmuseum Luzern, 1992, 2016 Gemeindegalerie Meggen, Benzeholz, 2011, 2015 Galerie TUTTIARTluzern, 2015 MAGMA#1, KUNSTRAUMhochdorf 2019 elephanthouse, SIC!, KUNSTRAUMhochdorf: LOT_aplomb, 2000, Galerie HARLEKIN, Luzern: LA BUDDHA, 2021 KUNSTRAUMhochdorf: „proposte“, MAGMA#3, Sust Stansstad
Die Arbeiten von H. Spaeti (Malerei, Zeichnung und Installationen) umkreisen eine weiche Abstraktion. Seit Jahren benutzt er eine fest definierte Farbpalette zwischen Schwarz und Weiss. Die Nummern seiner Farbpalette in Pastelltönen und mit Kreide geschriebene Wortfetzen setzt er oft auch als zeichnerisches Element ein.
Sabine de Spindler
Baar
seit 2018 ZHdK und PHZH, Studium Master of Arts in Fachdidaktik Künste, 2013 HSLU Hochschule Luzern; Design und Kunst
2021 Kunsthalle Luzern, DREIMALDREIMALDREI, 2021 Kunstkubus Cham, ZUGER FARBEN, 2020 Plakatausstellung oberer Postplatz Zug, FARBSCHICHTEN, 2019 61⁄2 – Zimmer für zeitgenössische Kunst (Zentralwäscherei Zürich) DER VERWASCHENE ORT, 2018 Kornschütte Luzern, UTOPIE I: OFFLINE, 2017 Galerie Billing Bild Baar, #THINKING #MEANING #WRITING #PAINTING, Einzelausstellung
Regula Spörri
Zürich
1987-1991 Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Psychologie an der Universität Zürich, 1997 Diplom Zeichen- und Werklehrerin, Hochschule für Gestaltung Luzern. Co-Präsidentin (mit Susanne Hofer) Verein Kunsthaus Aussersihl.
2021 Kunsthaus Aussersihl, Zürich, «Internationaler Museumstag», 2020 Kunsthaus Aussersihl, Zürich, «Bonus Track 01» , 6 1⁄2, Sennhof – Kyburg, Winterthur, «In Transition», nano – Raum für Kunst, Zürich, «Objekte SPEKTRUM n°2», 2019 ZWZ Zürich, «der verwaschene Ort»
nano – Raum für Kunst, Zürich, «Die Massnahme». Mit Philipp Ehgartner , 2018 KunstRaum R57anderswo, Zürich, «Exposition XL», 6 1/2, Hermetschloo Zürich, «Ein Wal, der in…», 2017 Performancetage migma, Luzern, «Orte als Thema» Shedhalle, Zürich,
Bei meinen Objekten und installativen Arbeiten geht es um prekäre Gleichgewichtssituationen, um Spannung, Fragilität und Flüchtigkeit. Mich interessiert das Spiel mit der Schwerkraft und der Eindruck der Leichtigkeit. „Armes“, alltägliches Material bekommt durch meine Eingriffe neue, überraschende Eigenschaften; in seiner neuen Form wirkt es wertvoll und stark. Es geht mir mehr um ein So-tun-als- ob als um eine Täuschung; meine Eingriffe sind immer offensichtlich und meistens sparsam.
Stephan Wittmer
Adligenswil / Luzern
Stephan Wittmer studierte an der Schule für Gestaltung SfG in Luzern. Seit dem Diplomabschluss (1982) ist er als freier Künstler und ebenso als Vermittler von Kunstprojekten tätig. Bereits als Student gründete er den Off-Space Galerie auf Zeit (1981-1983). Aufenthalt an der Cité internationale des Arts in Paris. 1991 erhielt Stephan Wittmer für seine photographischen Arbeiten ein Eidgenössisches Kunststipendium. Zahlreiche Ausstellungen im In- und im Ausland. Mitbegründer der Kunsthalle Luzern (1990 / mit Stefan Banz, Bruno Müller-Meyer und Erwin Hofstetter). Gründungsgesellschafter und Leitung der PZK Plattform für zeitgenössische Kunst GmbH (1999, heute SPAMAM GmbH). Gründung der Dokumentationsstelle «diebasis», welche heute in der Kunsthalle Luzern beheimatet ist. Von 2001 bis Ende 2007 war Stephan Wittmer leitender Kurator des Kunstpanorama Luzern (heute Kunsthalle Luzern). Seit 2003 unterrichtet er an der Hochschule Luzern Design & Kunst. Mitglied der Künstlergruppe S16. 2009 Gründungsmitglied der Alpineum Produzentengalerie. Unter dem Namen SPAMAM arbeitete Stephan Wittmer (S) mit seiner Familie ebenso im Künstlerkollektiv. Seit 2012 ist er Herausgeber von _957, ein unabhängiges Kunstmagazin das monatlich erscheint. Bis heute sind über 130 Ausgaben erschienen. Initiierung und Leitung des Museum1 (seit 2013) auf der Baubrache 837 an der Peripherie von Adligenswil (Luzern). Stephan Wittmer war Künstlermitglied im B74 Raum für Kunst in Luzern (2017 – 2021). Seit dem Januar 2021 leitet er die Galerie Kriens, entdeckt den Kaminraum als Ort für spezifische Projekte und realisiert im Jahr 7 Ausstellungsprojekte.