«Spaziergang im Übermorgen», die derzeitige Ausstellung der Kunstplattform akku, zeigt das aktuelle Kunstschaffen der in Kunst, Musik und Literatur seit vielen Jahren tätigen und weit bewanderten Künstlerin Klaudia Schifferle. Ob als Malerin, Musikerin oder Autorin erzählt sie vom prallen, unbeständigen Leben. Ihre Akrylbilder ziehen die Betrachter*in in einen Bann, der sie so schnell nicht loslässt.
Kunstplattform akku | Klaudia Schifferle | Spaziergang im Übermorgen
Vieldeutig und facettenreich ist die Zürcher Künstlerin Klaudia Schifferle, ihre Kunst ist ein berauschender Spaziergang für Augen und Gemüt.
Vielseitiges Werk
Klaudia Schifferle (*1955) malt, zeichnet, plastiziert und dichtet. Zwanzigjährig erhielt sie das Kunststipendium der Stadt Zürich, wenige Jahre später wird sie mit der Frauenpunkband «Kleenex» schlagartig bekannt. Bis heute geblieben ist ihr bildnerisches Schaffen, welches sie mit bemerkenswerter künstlerischer Konsequenz immer weiterentwickelt. Die akku Kunstplattform widmet der Zürcher Kunstpreisträgerin von 2012 eine Einzelausstellung. Ein dichtes Nebeneinander von Malerei, Zeichnung und Skulptur gibt darin Einblick in das aktuelle Schaffen und fokussiert auf noch nie gezeigte Arbeiten der letzten drei Jahre. Klaudia Schifferles Werke entspringen einer Synthese von Erlebtem, Geträumtem und Erfundenem, genährt von den Widersprüchen der menschlichen Existenz. Die Künstlerin überrascht mit Erfindungsgeist, üppig und urgesund, heiter und melancholisch zugleich. Die Vielfalt der Werkgruppen ist beeindruckend, der regelmässige Perspektivenwechsel Konzept. Alle Techniken sind gestattet, keine Farbe unerwünscht.
Ausstellungskonzept
Klaudia Schifferle wurde seit ihrer Einzelausstellung im Helmhaus Zürich (2010) und im Centre Pasqu’Art Biel (2011) nicht mehr umfassend gezeigt. In enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin hat nun die Kunstplattform akku eine reichhaltige Werkauswahl getroffen. Klaudia Schifferle überrascht darin mit einer gänzlich neuen Werkgruppe von Acryllackmalereien. Bereits in früher Jahren experimentiert Schifferle mit Lackmalerei. Ebendiese Technik hat sie in den letzten Jahren wieder aufgegriffen und hat für die Ausstellung eine grosse Serie neuer Malereien geschaffen. Daneben verfolgt die Malerin seit mehreren Jahren die Werkgruppe «Paperdolls», für die sie puppen- oder mannequinartige Wesen aus Modezeitschriften etc. collagiert, diese dann aber nicht aufklebt, sondern minutiös in stundenlanger Arbeit in Öl auf Papier abmalt. Dazu passend wird die Ausstellung durch eine Serie genähter, figurativer Zeichnungen, Aquarellen und kleinformatiger Skulpturen aus Zement, Gips und Artestone ergänzt. Sowohl in den Paperdolls, wie auch in den genähten Zeichnungen und den Skulpturen begegnen wir auf dem «Spaziergang im Übermorgen» unterschiedlichen, überraschenden, oft anthropomorphen Wesen, die mal freundlicher, mal weniger nett daherkommen, immer aber aus dem von Intuition von künstlerischem Experiment geleiteten Innersten der Künstlerin entspringen.