Was ihn bewegt, das kommentiert er: Der in Trogen lebende Konzeptkünstler H.R. Fricker plakatiert, fotografiert, mailt oder stempelt. Erstmals widmet sich eine Ausstellung seinem Gesamtwerk.
Kunstmuseum Thurgau I H.R. Fricker
Am Puls der Zeit
Die Ausstellung «Erobert die Wohnzimmer dieser Welt!» im Kunstmuseum Thurgau gibt erstmals eine Übersicht über das Schaffen von H.R. Fricker, einem der innovativsten Konzeptkünstler der Schweiz. 1947 in Zürich geboren und heute im appenzellischen Trogen wohnhaft, agiert er seit über 30 Jahren stets am Puls der Zeit – radikal und global.
Plakatieren, Beschildern, Stempeln, Mailen
Angeregt von Dada und Fluxus geht H.R. Fricker seit den frühen 70er-Jahren seine eigenen Wege. Um Kunst und Leben zu verbinden, nutzt er Methoden aus der Konzept-, Aktions- oder auch der Politkunst. Er plakatiert, stempelt und beschildert, fotografiert, schreibt und mailt. Dabei werden so unterschiedliche Orte wie der öffentliche Raum, der Briefumschlag, das Wohnzimmer, aber auch das Internet als Eingriffsort genutzt. Hier und anderswo verändert H.R. Fricker mit seinen Botschaften vorgefundene Situationen und schafft neue Kontexte, die einen alternativen Blick auf die Welt erzwingen.
Katalog gibt Einblick in Strategien
Bei der Edition Fink, Zürich, erscheint Mitte Dezember der Katalog «Erobert die Wohnzimmer dieser Welt!», der – reich bebildert und mit Texten ausgewiesener Autoren – in die Strategien H.R. Frickers einführt. Insbesondere bietet der Katalog auch einen Einstieg in die Methoden der Kleinplakatszene der 80er-Jahre in St.Gallen und der internationalen Mailart- und Networker-Szene.