Der österreichische Künstler schafft monumentale Keramikskulpturen, die mit ihrer Grösse ganze Räume füllen. In den barock üppigen, eigenwilligen und mehrdeutig schillernden Gebilden mischen sich seine Fantasien und Tagträume.
Kunstmuseum Thurgau | Elmar Trenkwalder
Monumentale Keramikskulpturen
Trenkwalders monumentale Keramikskulpturen erinnern in ihrer Struktur sowohl an prunkvolle Barock- und Rokokoarchitekturen wie auch an indische Tempel oder spätgotische Flamboyant-Ornamente. Die von Details überbordenden Gebilde sind jedoch keine «Heiligenschreine», sondern utopische Bilderkosmen, deren Gestalten aus einer Welt der Fantasie und Träume stammen.
Vegetabile Wucherungen
Die architektonischen Gebilde verschmelzen mit biomorphen Formen aus der Natur, in denen vegetabile Wucherungen und rocailleartige Versatzstücke wie auch ins Groteske verzerrte menschliche Körperfragmente vorkommen. Nicht selten beinhalten die figurativen Darstellungen symbolische Referenzen sexueller Natur, wobei männliche und weibliche Attribute oft miteinander verschmelzen. Trenkwalders künstlerisches Schaffen zeichnet sich auch dadurch aus, dass es den wechselnden Trends und Moden des zeitgenössischen Kunstbetriebs seit vielen Jahren mit Beharrlichkeit und viel Ironie Widerstand leistet.
Kunstmuseum Thurgau
Im grossen Ausstellungskeller des Kunstmuseums Thurgau findet Elmar Trenkwalder nun einen Raum vor, der für diese Arbeiten wie gemacht scheint. Der ehemalige Weinkeller des Kartäuserklosters, dessen Gewölbe eine fast sakral aufgeladene Stimmung verbreitet, bildet den optimalen Rahmen für die raumfüllenden Skulpturen.