Roman Signers Aktionen sind Legende, seine internationalen Ausstellungen füllen inzwischen Bände. Er hat die Skulptur revolutioniert und einen singulären Skulpturbegriff geschaffen, für den sein Werk heute steht: das Sichtbarmachen von Prozessen und die Entmaterialisierung der Form.
Kunstmuseum St.Gallen | Roman Signer «Spuren»
«Meine Arbeiten sind nie ganz fertig. Der Versuch spielt eine wichtige Rolle, es ist immer eine Spannung da.»
Aus Zufall in St.Gallen geblieben
Trotz seiner Weltläufigkeit hat er die Verbindung zur Ostschweiz nie gekappt, und er hat Spuren hinterlassen, auch hier. Diese Spuren sind das Thema der Ausstellung, nutzte Roman Signer doch in der Zeit der Schliessung des Kunstmuseums 1970–1987 das prominente Gebäude von Christoph Kunkler im Stadtpark als Atelier. Es entstanden phantastische Super-8-Filme und Fotoserien, und zur Eröffnung des umgebauten Natur- und Kunstmuseums 1987 realisierte er dann eine umfassende Aktion.
Schenkung der Werkreihe von Zeichnungen
Nach einer ersten Retrospektive 1993, einer grossen Präsentation 2014, in deren Zentrum verstärkt politische und wirklichkeitsbezogene Querbezüge aufschienen, ist nun eine umfangreiche Schenkung von Ursula Hauser – einer der frühen Förderinnen von Roman Signer – der Anlass für die Erstpräsentation einer grossartigen Werkreihe von Zeichnungen sowie der Installation, die 1999 für die Biennale di Venezia entstand. Neue Interventionen des Künstlers werden der Präsentation jene unverwechselbare Dynamik und unmittelbare Zeitgenossenschaft geben, die man von Roman Signer jeden Augenblick erwarten darf.