Das Kunstmuseum St.Gallen zeigt Videoarbeiten des belgischen Künstlers David Claerbout. “After the Quiet”, eine faszinierende, überzeugende Ausstellung, wenn man sich entsprechende Zeit einräumt!
Kunstmuseum SG | David Claerbout
Seit Mitte der neunziger Jahre hat der belgische Künstler David Claerbout ein konsequentes künstlerisches Werk von erstaunlicher Bildkraft entwickelt, das dank zahlreicher Ausstellungen international breit wahrgenommen wird und nun im Kunstmuseum St.Gallen, erstmals in einer umfangreichen Einzelpräsentation in der Schweiz, zu sehen ist.
Claerbouts multimediales Schaffen und sein künstlerischer Ansatz – gleichsam zwischen den Medien – zielen auf eine grundlegende Reflexion über die (bildnerischen) Medien, ihre historischen Traditionen und Wertigkeiten sowie den ihnen eigenen Status als Bild. Dabei wird in den konzisen Arbeiten die Zeit zur entscheidenden Dimension der Wahrnehmung vermeintlich unbewegter Bilder. Raffiniert spielt der Künstler mit den Ausformungen des Zeitlichen im Bild, seinen möglichen Dehnungen und Verdichtungen zwischen Dauer und Moment. Dabei versteht er es, Zeit als eine dem Bild inhärente Dimension in immer wieder überraschender Weise zu formen, zu modulieren und zu verlangsamen, weshalb er sozusagen als der „Entschleunigungskünstler“ der Gegenwart wahrgenommen wird: „Der Triangel von Dauer ist einer von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich versuche, diese drei Elemente auf derselben Oberfläche zu erfassen. Ich versuche, in den Videoarbeiten ein Bewusstsein zu erlangen von der Vergangenheit des Bildes, seiner Gegenwart und was es in Zukunft bedeuten könnte.“ (David Claerbout)