Düstere Gestalten bevölkern die märchenhaften Bilder von «Oltremai», wie Lorenzo Mattotti seinen neuesten Werkzyklus nennt. Der italienische Comic-Künstler nimmt einen mit in eine Unterwelt voller göttergleicher Fabelwesen.
Kunstmuseum Luzern | Lorenzo Mattotti
- Publiziert am 8. April 2016
Geschichten andeuten, wo keine sind
Ein kleines Mädchen führt durch die mit kraftvollem Pinselstrich gemalten grossformatigen Werke. Die mythologisch anmutenden Szenen folgen einander in rasanter Geschwindigkeit. Geheimnisvolle Kreaturen scheinen der filigranen Figur in einer unbekannten Mission mal beiseitezustehen, mal ihr schaden zu wollen. Doch die Sinne irren, denn den einzelnen Sequenzen liegt keinerlei Narration zugrunde. Lorenzo Mattotti (*1954) – weltweit einer der bedeutendsten Comic-Künstler der Gegenwart – lässt Geschichten aufleben, wo keine sind. Der Stargast des diesjährigen Comix-Festivals Fumetto hat sich in den letzten zwanzig Jahren mit stilistisch einzigartigen und farbenprächtigen Bildern einen Namen gemacht. Das in reinem Schwarz-Weiss gehaltene «Oltremai» zeigt eine überbordende Expressivität.