Im Jahre1959 fanden in der kroatischen Hauptstadt Zagreb Maler, Bildhauer, ein Architekt sowie Kunstkritiker und Kunsttheoretiker zusammen und gründeten die Gruppe GORGONA. Das Kunstmuseum Liechtenstein widmet dieser bedeutenden Künstlergruppe die erste umfassende Ausstellung im deutschsprachigen Raum seit vierzig Jahren.
Kunstmuseum Liechtenstein | Künstlergruppe GORGONA
- Publiziert am 2. August 2017
Auflehnung im sozialistischen Jugoslawien, Austausch mit den internationalen Avantgarden und Anti-Magazin.
Blick nach Westen
GORGONA trat nicht programmatisch mit Proklamationen an die Öffentlichkeit und entwickelte keine gemeinsame Formsprache. Vielmehr verschränkten sich in den Aktivitäten der Gruppe, in Ausstellungen, dem «Anti-Magazin» GORGONA, in Diskussionen, Korrespondenzen und eher alltäglichen Aktionen bildnerische, prozessuale, sprachbezogene und theoretische Positionen, welche die Auseinandersetzung und den Austausch mit der westlichen Kunstentwicklung suchten. Es kam zur Zusammenarbeit mit etlichen Avantgardisten der frühen 1960er-Jahre wie Piero Manzoni, François Morellet und Dieter Roth.
Ende und Weiterentwicklung
Die Gruppe löste sich 1966 auf, doch verband ihre Mitglieder auch anschliessend eine gemeinsame Weltsicht. Sie teilten den Glauben an die absolute Autonomie der Kunst. In diesem Sinne entwickelte jeder Künstler sein eigenes Werk unabhängig weiter. Bei einigen sind dabei deutlich konzeptuelle und minimalistische Aspekte auszumachen.
Die Ausstellung zeigt die gemeinsamen Aktivitäten der Mitglieder von GORGONA anhand von Texten, Fotografien und anderen Dokumenten. Darüber hinaus wird die Entwicklung der individuellen künstlerischen Ansätze vor, während und nach der Gruppenaktivität ausführlich dargestellt. Begleitend sind zwei Präsentationen von Werken aus der Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein zu sehen, die sich mit dem Umfeld der Gruppe GORGONA auseinandersetzen.