Das Kunstmuseum Bern und die Credit Suisse
zeichnen junge Videokunst aus. Das Gewinnerwerk «Vampyroteuthis» ist ein eigenwilliger Experimentalfilm, der sich an den gleichnamigen philosophischen Essay von Vilém Flusser anlehnt.
Kunstmuseum Bern | Credit Suisse | Förderpreis Videokunst 2015
Ein Experimentalfilm als Gewinner
2012 wurde der Credit Suisse Förderpreis Videokunst zum ersten Mal an den nationalen Fachhochschulen ausgeschrieben. Waren es damals noch 32, so reichten bei der aktuellen, vierten Ausschreibung 64 Personen ihre Bewerbung ein. Die Jury entschied sich einstimmig für das Video des 26-jährigen André Mayr. Sein innovativer und eigenwilliger Experimentalfilm «Vampyroteuthis» setzt surreale visuelle Elemente und klassische Animationstechniken ein, um die menschliche Wahrnehmung der tierischen gegenüberzustellen.
Ein Tintenfisch in der Stadt
Der Künstler stellt die menschliche Wahrnehmung der tierischen gegenüber, indem er einerseits eine junge Frau zeigt, die sich durch menschenleere städtische Nischen bewegt, um in einer Flusslandschaft auf surreale skulpturale Gebilde zu treffen. Andererseits sehen wir im Film ein Fabelwesen – einen Vampyroteuthis oder Vampirtintenfisch –, dessen andersartige Wahrnehmung von farbigen geometrischen und organischen Einsprengseln geprägt ist und der genauso geheimnisvoll am Anfang des Filmes auftaucht, wie er am Ende wieder verschwindet. Hinter dem Werk steht die Sehnsucht, von der anthropozentrischen Weltsicht wegzukommen und einen unvoreingenommenen Blick auf die Welt zu finden.