Die Fotosammlung Ruth und Peter Herzog gehört zu den wichtigsten Fotosammlungen weltweit. Sie umfasst über 500‘000 Werke von der Frühzeit der Fotografie bis in die 1970er Jahre. Die Ausstellung zeigt erstmals ein umfassendes Porträt dieser Sammlung in der Schweiz.
Kunstmuseum Basel | The Incredible World of Photography | Sammlung Ruth und Peter Herzog
- Publiziert am 22. Juni 2020
Ein Flohmarktfund in den 1970er Jahren hat zur Entstehung einer einmaligen Sammlung mit nunmehr 500.000 Fotografien geführt.
Als Amateure die Pioniere waren
Zu sehen sind rund 400 Fotos aus den Bereichen Amateurfotografie, kommerzielle und wissenschaftliche Fotografie des 19. Jahrhunderts sowie Werbe- und Pressefotografie des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung bringt vielfältige Motive und Themen rund um den Globus ans Licht und zeigt, wie Fotografie Geschichte(n) erzählt. Im Austausch mit Werken des Kunstmuseums Basel stellt die Schau zudem die Frage nach dem Verhältnis zwischen Fotografie und Kunst. Eine interaktive Installation lässt die Besucher*innen in die unglaubliche Welt der Fotosammlung eintauchen. Die vom Jacques Herzog und Pierre de Meuron Kabinett entwickelte Ausstellungsarchitektur ermöglicht eine besondere Nähe zu den faszinierenden Objekten.
Die Fotografen
Die Myriaden anonymer Meisterwerke aus der Fotosammlung bringen eine schier unüberschaubare Vielzahl von Motiven und Themen rund um den Globus ans Licht. So finden sich neben den bekannten Pionieren des Mediums wie Adolphe Disdéri, Gustave Le Gray, Eugène Atget, Fred Boissonnas, Charles Nègre und Felice Beato sowie anderen prominenten Fotografen – Paul Martial, Hans Hinz – vor allem bisher unbekannte Amateurfotografen. Ruth und Peter Herzog haben nichts Geringeres als eine fotografische Enzyklopädie des Lebens im Industriezeitalter zusammengetragen.
Über die Kanon hinaus
Erstmals wird ein umfassendes Portrait der Fotosammlung nun in der Schweiz gezeigt. Die Ausstellung präsentiert ihre höchst individuelle Ordnung und die darin artikulierte neue Sicht auf die Geschichte der Fotografie. Verhandelt werden zentrale Schwerpunkte der Sammlung, aber auch Fragen zum Sammeln von Fotografie, zum Verhältnis von Archiv und Museum und nicht zuletzt zum Verhältnis von Fotografie und Kunst weit über die bereits kanonisierte Kunstfotografie hinaus. Dabei zeigt die Ausstellung, dass das Medium analoge Fotografie höchst aktuell ist und faszinierende Rückschlüsse auf unseren heutigen digitalen Bildgebrauch erlaubt.