Klimawandel und Umweltverschmutzung, regionale Kriege und kriegsähnliche Verteilungskonflikte, ungleichverteilter Wohlstand, Massenarbeitslosigkeit, Nationalismus: Angesichts zahlreicher Probleme, die Millionen unfreiwillig in die Migration treiben, fragen immer mehr Menschen, welche sozialen, ökologischen und politischen Konsequenzen jener komplexe Prozess hat, der heute pauschal als «Globalisierung» bezeichnet wird.
Kunstmuseum Basel | Circular Flow. Zur Ökonomie der Ungleichheit
- Publiziert am 10. Februar 2020
15 Künstlerische Positionen reflektieren aktuelle gesellschaftliche Konfliktfelder und die Prinzipien des Ökonomischen …
Gesellschaftliche Positionen stärken
Die Ausstellung «Circular Flow. Zur Ökonomie der Ungleichheit» versammelt im Kunstmuseum Basel | Gegenwart 15 künstlerische Positionen, die entlang der genannten gesellschaftlichen Konfliktfelder die Prinzipien des Ökonomischen reflektieren. Historische Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums stiften zusätzlich Zusammenhänge zwischen den kolonialen und postkolonialen Phasen der Globalisierung. Dabei stellt das Projekt weder die Idee noch die Realität einer sich politisch, ökonomisch und kulturell vernetzenden Welt infrage, sondern es will vielmehr jene gesellschaftlichen Positionen stärken, die für eine sozial gerechte und ökologische Gestaltung des Prozesses plädieren. Auch wenn der Kern der Diskussion die Kritik am kapitalistischen System ist, das die Welt zur Ware gemacht hat, – Globalisierung bedeutet viel mehr als nur den weltumspannenden Verkehr von Waren und Kapital: Sie umfasst die Mobilität von Menschen, von Ideen, von Kultur.
Beteiligte Künstler*innen
Die Ausstellung vereint Werke von Ursula Biemann, Bureau d‘Études, Alice Creischer, Simon Denny, Melanie Gilligan, Ulrike Grossarth, Jan Peter Hammer, Fred Lonidier, Richard Mosse, Marion von Osten, Lisa Rave, Claus Richter, Cameron Rowland, Andreas Siekmann, Wang Bing.
Aus der Sammlung
Neben den eingeladenen Künstler*innen wird die Ausstellung Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel u.a. von Pieter Bruegel d.Ä., Emanuel Büchel, Paul Gauguin, Hans Holbein d. J. und Maria Sibylla Merian einbeziehen – so zum Beispiel die Brasilianische Landschaft des niederländischen Malers Frans Post, der den Generalgouverneur der
Westindien-Kompagnie Mitte des 17. Jahrhunderts in das nordöstliche Brasilien begleitete und dessen Werk auch als Dokument der frühen kolonialen Globalisierung und ihrer Unterdrückungsmechanismen interpretiert werden kann.