Bruère ist ein obsessiver Künstler. Er lässt sich von Meisterwerken der Kunstgeschichte inspirieren, porträtiert aber auch Menschen, die für gewöhnlich nicht im Rampenlicht stehen. Am liebsten arbeitet er direkt in Museen. Er war im Louvre, in der Alten Pinakothek in München, in der Berliner Gemäldegalerie und immer wieder im Kunsthaus. Dieses zeigt nun mehr als 50 Werke, die zwischen 2012 und 2018 entstanden sind.
Kunsthaus Zürich | Guillaume Bruère
- Publiziert am 7. Februar 2019
Der französische Zeichner ist schnell: mit energiegeladenem, vibrierendem Strich entstehen innert kürzester Zeit eine Vielzahl von Werken.
Instand-Art
Das menschliche Gesicht und das Porträt spielen in Bruères Werk eine zentrale Rolle. Für die Ausstellung schuf der Künstler neue, grossformatige Porträts von Aufsichten, die im Kunsthaus arbeiten. Damit rückt er jene Menschen ins Rampenlicht, die zwar eine zentrale Rolle im Museum einnehmen, als Individuen jedoch meistens im Hintergrund bleiben. Die Zeichnungen entstanden letztes Jahr als öffentliche Zeichnungs-Sessions am Tag der offenen Tür und während der Langen Nacht der Zürcher Museen.
Van Gogh
Bei seinen Besuchen im Kunsthaus hat Bruère über 200 Zeichnungen realisiert – 38 davon alleine nach dem Selbstbildnis von van Gogh. Auch im Schauspielhaus Zürich war der Künstler zu Gast und hat während Proben (z.B. für die «Burgunderprinzessin») gezeichnet. Die Ausstellung präsentiert zum ersten Mal eine Auswahl dieser zwei Zürcher Werkgruppen. Guillaume Bruère lebt und arbeitet in Berlin. Er hat an der École des Beaux-Arts in Nantes und an der École européenne supérieure de l’image in Poitiers studiert und ist als Maler, Zeichner, Performer und Bildhauer aktiv. Die Conrad Ferdinand Meyer Stiftung hat ihn kürzlich mit ihrem Förderpreis 2019 ausgezeichnet.