Im Kunsthaus Baselland und auf dem Dreispitz sind Arbeiten von hiesigen sowie israelischen Künstlern zu sehen. Ein sehenswerter Bilderreigen.
Kunsthaus Baselland | Leaking Roof Demonstrating Presence
Beim Betreten der Ausstellung von Bettina Grossenbacher blickt man zuerst auf eine Videoprojektion, wo ein Mann und eine Frau sich in einem alten Haus begegnen. So meint man. Der Zuschauer findet sich in einer Schleife wieder, wo vieles hängen bleibt, nicht aufgeklärt wird, und wie beim japanischen Stäbchenspiel sehr behutsam angegangen sein will. «Mikado» ist eine der neueren Arbeiten von Grossenbacher, die weitere Ausflüge in fiktionale Settings unternimmt. Als da ein stahlblauer Himmel über einem Schiffsgerippe steht, an dem krachend die Wellen nagen. Wir könnten die Schultern zuckend weitergehen, aber Bettina Grossenbacher unternimmt den Versuch, die längst vergangene Katastrophe genreartig aufzugreifen und erzählt von drei Männern, welche in einer wüsten Schlägerei auf den Schiffbruch zugehen. Es werden letzten Endes mehr Fragen gestellt als Antworten möglich sind.
Eigene Bilder vs Ikonen
Der israelische Künstler Gal Weinstein überrascht eingangs den Zuschauer mit dem Nachbau brennender Autopneus, ein Bild, welches man hier gemeinhin aus dem Fernsehen kennt. Die Konstruktion aus Kunststoff und Watte stellt sich der Frage, wie sich denn so ein Bild in der Wirklichkeit darstellen würde. Weitergehend in der Ausstellung kommt man auf einen Vorhang aus Silikonfäden zu, wo man sich auch fragt, in welcher Wohnung denn dieser hängen würde; er wirkt wie ein Überbleibsel aus einer vergangenen Geschmacksepoche, deren man sich nicht allzu gern erinnert. Visuell und metaphorisch ist auch in seinen weiteren Arbeiten eine Mehrdeutigkeit auszumachen, ohne je platt zu wirken. Die Selbstportraits, die in einer ungewöhnlichen Technik umgesetzt wurden, zeigen eine andere Seite des Schaffens von Weinstein. Auch hier dient die Ausgestaltung des Materials der Bildaussage und ist sorgfältig gemacht; da hat sich jemand Zeit genommen und wollte es sich nicht zu einfach machen – mit der Ausgestaltung des Raums, mit dem Anfertigen der Werke. Das ist allen gut bekommen.