Sonja Rüegg hat Anfang Jahr die Leitung der Wiler Kunsthalle von den beiden Kuratorinnen Claudia Reeb und Gabrielle Obrist übernommen. Sie kuratiert die Retrospektive mit «Multiples», limitierten Objekten, geschaffen von Künstler*innen im Zuge ihrer Ausstellungen in der Kunsthalle Wil.
Kunsthalle Wil | Retrospektive
Sonja Rüegg vereint die kleinen Schätze der Wiler Kunsthallen-Sammlung zu ihrer ersten grossen Ausstellung.
Grosse Namen
«Ein Rückblick bot sich als Anfang an», sagt Rüegg, die bereits im Herbst 2018 angefragt wurde. Als Neuling – beruflich hatte sie mit der Kunsthalle erst einmal zu tun, als sie eine Stellvertretung als Kulturbeauftragte bei der Stadt Wil übernahm – musste sie sich ohnehin erst einmal damit auseinandersetzen, was in der Kunsthalle seit ihrer Gründung 1991 alles passiert war. Es ist einiges: Die ausgestellten «Multiples» stammen von so namhaften Künstler*innen wie Roman Signer, Hans Thomann oder Beate Kuhn.
Fokus auf Kunstvermittlung
Rüeggs «Experiment Kunsthalle» zielt aber auch darauf, sie einem breiten Publikum zu öffnen. «Ich will zeigen, wie Kunst den Alltag zu durchbrechen vermag und einen Perspektivenwechsel ermöglicht», sagt sie. Die Auseinandersetzung mit Kunst könne helfen, neugierig zu bleiben, ist sie überzeugt. Denn Rüegg ist nicht nur Künstlerin, sondern auch Kunstvermittlerin, aktuell beim Forum Würth in Rorschach. Zu beobachten, wie Menschen über Kunst denken, die selten ein Museum aufsuchen, sei äusserst spannend. Es ist ein Publikum, das sie auch vermehrt in die Kunsthalle Wil locken will. Ihr schwebt ein intensiverer Austausch mit der Bevölkerung und Institutionen vor, auch Workshops mit Schülerinnen und Schülern sollen in der Kunsthalle Platz finden.
Text: Tobias Söldi, Tagblatt.ch