Die Ausstellung „Slow Movement oder: Das Halbe und das Ganze“ widmet sich künstlerischen Arbeiten, die ihre Wahrnehmung dorthin richten, wo die schnelle Bewegung nicht hinsieht. Und die dadurch ganz neue Geschichten erzählen.
Kunsthalle Bern | Slow Movement oder: Das Halbe und das Ganze
Bewegung bildet die erste Voraussetzung für eine Geschichte, die Wahrnehmung von Bewegung die zweite. Die Ausstellung richtet ihr Interesse auf Geschichten die entstehen, wenn Verlangsamung einsetzt – in der Bewegung selbst wie auch in ihrer Wahrnehmung. „Slow Movement“ bezieht sich auf den Raum einer Bewegung. Wenn die Bewegung langsam ist, dann passt sehr viel hinein. In dieser Bewegung können wir Tage verbringen, können alles denken. Unsere Wahrnehmung digitalisieren wir, um das „Ganze“ wahrnehmen zu können, möglichst rasch eine Gesamtbedeutung zu erfassen, welche unserer Orientierung, dem weiteren Vorgehen, dienlich ist. Das „Halbe“ hingegen birgt die Qualität einer tatsächlichen Erkenntnissuche, eines individuellen Strebens nach Erkenntnis. Und mit der Erkenntnissuche wiederum setzt immer auch Verlangsamung ein; es bestehen noch keine geübten Handgriffe, die zeitsparend zum Einsatz kommen können.
Viele Werke in der Ausstellung arbeiten mit den Erscheinungen des Zufälligen und Alltäglichen, indem sie in ihrer Arbeitsweise selbst den Zufall oder Alltag zum Prinzip erklären. Die künstlerischen Arbeiten „erschaffen“ keine Welt, sondern verweisen auf eine Welt, die besteht.
Im Buch zur Ausstellung dokumentieren die Künstlerinnen und Künstler, wie ihre Arbeiten entstanden sind und geben so Einblick in den Entstehungsprozess ihrer Werke.