Die Schau gibt, zusammen mit Gemälden und Zeichnungen aus den reichen Beständen des Kunst Museums Winterthur, einen umfassenden Einblick in die Schweizer Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts. Zu sehen sind Bilder der Schweiz, die sowohl im In- wie im Ausland immer noch nachwirken.
Kunst Museum Winterthur | Souvenir Suisse | Meisterblätter der Stiftung Familie Fehlmann
Die Meisterblätter der Stiftung Familie Fehlmann werden erstmals öffentlich ausgestellt. Eine einzigartige Druckgrafik Sammlung.
Tempel der Natur
Im Zuge des aufkommenden Tourismus begannen Reisende die Landschaft als Erlebnis wahrzunehmen. Man fürchtete sich nicht mehr vor den eisigen Alpen, sondern fing an, die Rohheit und Vielfalt der Natur zu schätzen und die Bergwelt zu erkunden. Die sogenannten Kleinmeister, Landschaftsmaler und Koloristen, stellten mit ihren damals neuartigen, farbigen und für betuchte Touristen erschwinglichen Ansichten der Schweizer Landschaften begehrte Erinnerungsbilder an die Reise her. Häufig waren die Werke die ersten Darstellungen vieler pittoresker Gegenden und überdies die ersten farbigen Souvenirbilder einer fremden Welt. Es entstand ein Schweizbild, das europaweit Verbreitung fand und immer noch nachwirkt.
Aberlische Manier
Um der steigenden Nachfrage nachzukommen und den Aufwand zu minimieren, erfand der bedeutende Winterthurer Landschaftsmaler, Zeichner und Radierer Johan Ludwig Aeberli (1723 – 1786) die handkolorierte Umrissradierung, eine klug gewählte Mischung aus Druckgraphik und Aquarell. Als «Aeberlische Manier» bekannt, wurde sie in der Folge von anderen Künstlern weiterentwickelt. Heute gehören viele dieser Darstellungen zum kollektiven Bildgedächtnis der Schweiz, die wesentlich zur Identitätsbildung des Landes beitrugen.