Isabelle Krieg schlägt Bögen durch Raum und Zeit. Nun, da ihr Werk mehr als 30 Jahre umfasst, widmet das Kunstmuseum Thurgau der Künstlerin eine Einzelausstellung – und sie der Kartause Ittingen eine Räume und Zeiten überspannende Installation. Den eigenen Lebenslauf reflektierend, erzählen ihre Ensembles, Bilder und Performances von unserem endlichen Streben in den unendlichen Dimensionen des Universums. Dafür werden Alltagsmaterialien mit einfachen Gesten in poetische Sinnbilder verwandelt.
Kunst im Zeichen der Unendlichkeit
Das Kunstmuseum Thurgau widmet der Künstlerin Isabelle Krieg eine Einzelausstellung und erhält im Gegenzug eine raumgreifende Installation.
Isabelle Krieg wurde 1971 in Fribourg/Freiburg in der Schweiz geboren. Die Schulen brachte sie mühelos, aber mit sinkender Begeisterung hinter sich. Nach der Matura 1991 arbeitete sie (begeistert) auf einer Alp in den Walliser Bergen und ein Jahr in einem Kleinzirkus. Zwischen 1993 und 1998 suchte sie ihren Weg zwischen Zirkus, Theater, Performance, bildender und angewandter Kunst, mit Studienaufenthalten an der Scuola Dimitri in Verscio und der Hochschule für Design & Kunst Luzern. Sie entschied sich für die Kunst und bekam 1999 vom Kanton Freiburg ein halbjähriges Atelierstipendium in Berlin zugesprochen. In dieser tollen Stadt blieb sie gleich vier Jahre. 2003/04 war sie Stipendiatin im Schweizer Institut in Rom, danach folgten fünf Jahre in Zürich und nochmals drei weitere in Berlin. Von 2013 bis 2019 lebte sie mit ihrer Familie in Dresden und seit 2019 in Kreuzlingen. Tätig ist sie in den Bereichen Installation, Objekt, Fotografie, Performance und Kunst am Bau.
unendlich endlich
Isabelle Krieg kommentieren das menschliche Dasein zwischen Nestbau und Ausbeutung, zwischen Exploration und Explosion, zwischen Weltekel, Weltverlustangst und Weltumarmung. Umarmt von Kunst wird in gewissem Sinne das ehemalige Kloster, in dem Isabelle Krieg anlässlich der Ausstellung «unendlich endlich» eine grosse neue Arbeit realisiert: Sie verbindet den Platz vor dem Museumseingang und den Mönchsfriedhof im Innersten durch ein Unendlichkeitszeichen. Es ist Symbol für das Gleichgewicht der Kräfte zwischen Alltag und Kunst, Aussen und Innen, Moment und Ewigkeit, Diesseits und Jenseits – eben die Langstrecken, die unser Dasein bedeuten.
Im November 2025 erscheint im Vexer Verlag St. Gallen/Berlin die Publikation «Isabelle Krieg – unendlich endlich» (Hrsg. Kunstmuseum Thurgau) mit Ausstellungsansichten sowie Texten von Aleida Assmann, Deborah Keller und Stefanie Hoch. Gestaltung durch Nadine Rinderer, Frauenfeld.
(Textgrundlage: Kunstmuseum Thurgau)