Karl Landolt (1925–2009) zählt zu den prägenden Malern des Kantons Zürich im 20. Jahrhundert. Seine neoimpressionistischen Werke zeigen Landschaften, Menschen und Dinge, wie sie ihm in besonderen Momenten begegneten. Mit feinem Gespür für Licht und Stimmung hielt er persönliche Eindrücke fest – als bleibende Erinnerungen in Farbe.
Karl Landolt – Erinnerungen in Farbe
- Publiziert am 15. September 2025
Bilder aus dem Alltag
Karl Landolts Bilder sind voller Leben: Sie erzählen von Begegnungen, Eindrücken, Erlebnissen. Ihre Motive sind seiner Umgebung entnommen: das Haus der Familie in Stäfa, der Garten, das Dorf mit seinen Strassen und Plätzen, der See und die Weinberge. Dazu gesellen sich Eindrücke von Reisen und längeren Auslandaufenthalten unter anderem in Holland, Frankreich, Italien und Japan. Präsent in den Bildern sind immer wieder die Personen, die ihm am nächsten standen: seine Frau, die er in Holland kennenlernte, und seine fünf Kinder. Doch auch Menschen aus dem Dorf oder zufällige Reisebekanntschaften sind abgebildet. Landolt hat sich als Künstler nicht auf einen einzigen Kunstbereich beschränkt. Bekannt sind
v. a. seine Ölgemälde, er malte aber auch Aquarelle, zeichnete mit Kreide und Bleistift, war Lithograf und seine Holzschnitte gehören mit zu seinen eindrücklichsten Arbeiten. Eine besondere Präsenz haben in seinen Werken die Farben, deren einzelne Wirkungen sich aber für Landolt nicht je absolut, sondern erst im Zusammenspiel mit den anderen Farben entfalten. Sogar die schwarz/weissen Holzschnitte und Zeichnungen vermitteln Eindrücke von Farbe. Beeindruckend sind aber auch die Bildkompositionen, durch welche viele Werke Landolts auf eine lebendige Weise bewegt erscheinen.
Karl Landolt in Bild und Ton
Dieses Jahr wäre Karl Landolt 100 Jahre alt geworden. Kuratiert von Lukas Germann in enger Zusammenarbeit mit der Familie Landolt sowie der Szenografin Barbara Pulli präsentiert das Museum aus diesem Anlass eine Auswahl seiner Werke aus verschiedenen Schaffensperioden und Bereichen seines Wirkens. Ergänzt wird die Ausstellung durch Ton- und Filmdokumente sowie Interviews, in denen der Maler als politisch engagierter Zeitgenosse, der sich für die Gemeinde und die hier lebenden Menschen einsetzte, aber auch als Vater, Freund und Lehrer fassbar wird.
(Textgrundlage: Museum zur Farb)