Kaspar Toggenburgers neuste Graphikmappe «Bruchstücke» vereint zentrale Charakteristiken seines Œuvres: die intensive Auseinandersetzung mit tradierten Bildmotiven, die expressionistische Formensprache, das Motiv des Kopfes, das Schaffen in Serien, das Spiel mit den Polen von Gegenständlichkeit und Abstraktion, die gestalterische Auseinandersetzung von Sujet und Bildraum, die kreativen Projektionstechniken und die brillante Beherrschung verschiedener grafischer Verfahren.
Im Zentrum von Kaspar Toggenburgers Schaffen steht die menschliche Figur
- Publiziert am 14. August 2023
Die Zentralbibliothek Zürich stellt am 14. September 2023 eine neue Grafikmappe des Künstlers vor.
Kaspar Toggenburger (* 1960) besuchte 1978–1982 die Grafikerfachklasse an der Schule für Gestaltung in St. Gallen. Nach Weiterbildungen unter anderem bei Clément Moreau folgte 1984–1989 ein Studium an der Ecole nationale supérieure des beaux-arts in Paris. Daran schlossen sich 1992–1993 drei Gastsemester an der Düsseldorfer Kunstakademie bei A.R.Penck an. Seit 1995 ist Kaspar Toggenburger Mitglied der Künstlergruppe Winterthur, seit 1996 der Xylon Schweiz. 1999–2001 wurde er mit dem Werkjahr Berlin der Stiftung Ars Rhenia, Vaduz, ausgezeichnet.
Christliche und antike Geistesgeschichte
In einem «breiten medialen Repertoire» (Mario Lüscher) von Malerei, Arbeiten auf Papier, Fotografie und Lichtobjekten erfährt das Motiv des Körpers bei Kaspar Toggenburger eine stete formale Verdichtung. Seine Sujets kreisen oft um traditionelle Themen der christlichen und antiken Geistesgeschichte, die er in kräftigen Farben, breiter Kontur, ausdrucksstarker Körperhaltung und vehementer Bewegung aufs Bild bannt. Als «Arbeitsweise zwischen Kopf und Bauch» bezeichnet Kaspar Toggenburger seine künstlerische Tätigkeit. Auf diese Weise entwickelt er ein Welttheater menschlichen Wirkens in steter Abwandlung und Weiterentwicklung.