«Werden. Sein. Vergehen.» ist eine raumgreifende Installation aus unterschiedlichen Positionen dreier Künstlerinnen und Freundinnen. Sie nehmen Bezug zueinander, zum Museum aber auch zu Karl Bickel, der sich unentwegt mit dem Lebenszyklus auseinandergesetzt hat. Martina Vontobel hat Elvira Hürsch und Martina Brügger eingeladen, ihren Teil zur Ausstellung beizutragen und so ihren Diskurs in Form einer Ausstellung nach aussen zu tragen.
Drei Künstlerinnen erforschen ihre Zugänge zum Leben
Martina Vontobel, Martina Brügger und Elvira Hürsch laden im museumbickel zum erfahrbaren Dialog ein.
Scheinbaren Gesetzmässigkeiten
Abgestimmt auf den Ausstellungsort schafft Martina Vontobel mit der Auswahl unterschiedlicher, teilweise archaischer Materialien ihre eigenen, vielschichtigen und sinnlich erfahrbaren Lebenszyklen. Kohle, Stroh, transluzide PVC-Folie und eine Videoinstallation stehen sinnbildlich für die Thematik. Martina Vontobel spielt nicht nur mit dem Raum und seiner Wahrnehmung. Es geht ihr auch um die Resonanz, um die Position und die Einbindung eines jeden Menschen im Gefüge und letztlich im Kreislauf. Ihre Rauminstallation bietet keine Antworte, vielmehr stellt sie Fragen. Wie auch in der 80ig-teiligen Spiegelinstallation von Martina Brügger, sind es Bewegung und Positionswechsel, welche die Betrachter:innen zu neuen Sichtweisen anregen oder sie in Frage stellen. Martina Brüggers «Spiegelbilder» folgen scheinbaren Gesetzmässigkeiten, sie sind vertikal durchzogen mit Fäden. Arbiträr entstandene Begegnungsmomente werden durch Knoten markiert. Auch wenn sich der rote Faden durch die Werke zieht, ist ihre Anordnung genauso variabel wie die Individualität in den Lebenszyklen. Elvira Hürsch rückt die letzte Phase des Lebenszyklus in den Fokus. Vergangen ist die Farbe von Blüten und Früchten; was im endlosen Raum in Licht getaucht zum Vorschein kommt, sind Struktur und neue Formen. Es ist die Faszination der zyklischen Transformation, die Energie, die eine scheinbar tote Pflanze in sich trägt und die Urkraft, die auch in diesen organischen Formen sinnlich erfahrbar gemacht wird.
(Textgrundlage: museumbickel)