Für Judit Villiger, Leiterin des Haus zur Glocke, ist der Austausch über die Kunst zentral. Es geht ihr um die Begegnung zwischen den Betrachter*innen, den Künstler*innen und den Kunstwerken. Programmatisch bildet die jetzige Ausstellung von LEWEIS und Max Bottini schon im Titel diesen Ansatz ab: Die Dinge des Alltags und die Kunst.
Haus zur Glocke | Steckborn | Die Dinge des Alltags und die Kunst
Die Dinge des Alltags und die Kunst
Der Titel der Ausstellung ist in einem Austauschprozess zwischen den beteiligten Künstler*innen und der kuratierenden Judit Villiger entstanden. Die Ausstellung wird als Einheit verstanden, in der das Künstlerinnenduo LEWEIS (Renate Lerch und Jacqueline Weiss) und Max Bottini das ganze Haus zur Glocke bespielen. LEWEIS stellen in ihren Installationen im Eingangsraum und auf dem Estrich in vielfältiger Weise einen Bezug zum Austausch zwischen Innen- und Aussenraum, vorher und nachher, oben und unten her. Max Bottini zeigt mit seiner Arbeit an 20 Jahren Selbstporträts eine Auseinandersetzung mit seinem eigenen Vergehen. Und kocht die traditionelle Künstlersuppe.
Kunst mit Suppe
Judit Villiger Leiterin des Haus zur Glocke und selber Kunstschaffende, betont, dass dieses Haus keine Kunstgalerie ist. Im fünften Jahr seiner Aktivitäten als Kunstprojekt wird die Frage nach der Zusammenarbeit in der Kunst weiter gestellt. «Gemeinsam denken und handeln geht das – und wie?» Bis jetzt wurden 15 Ausstellungen mit entsprechenden Publikationen erarbeitet, in denen immer mehrere Künstler*innen zusammengekommen sind. Damit die Besucher*innen nicht bloss durchlaufen, werden regelmässige Treffen ermöglicht. Am grossen Tisch in der Wirtschaft zur Glocke soll der Austausch um die vielfältigen Interpretationen von Kunst und Welt ermöglicht werden. Dafür bieten Kunst und Kulturschaffende als Gastköche und -köchinnen jeweils samstags eine regionale und fair produzierte Suppe an.