Das Haus für Kunst Uri zeigt eine witzige Gruppenausstellung zu Verspieltheit und Humor in der zeitgenössischen Kunst.
Haus für Kunst Uri | Am schönsten ...
n der Kunst hat der Humor einen schwierigen Stand und kommt entsprechend selten in der Kunstgeschichte vor. Die Dadaisten machten sich den Humor explizit zu Eigen, er bot ihnen die Möglichkeit zu feiner Kritik. Später nutzten ihn die Surrealisten als Zerrspiegel. Seit Sigmund Freud gilt er als eine Manifestation von ins Unbewusste abgedrängten Triebimpulsen, die gegen gesellschaftlich sanktionierte Normen verstossen. Mittels Humor lassen sich die verdrängten, unterschwelligen Anteile des Selbst in all ihrer Widersprüchlichkeit in sublimierter Form verarbeiten. Als humorvoll empfinden wir das, was die Ordnung der Dinge kurzfristig aus dem Lot bringt und sich wie ein Befreiungsschlag erfahren lässt.
Die Fluxus-Bewegung Anfang der Siebzigerjahre entdeckte den Humor als Lebenselexier, um über die gebückte Haltung der Gesellschaft hinwegzuschauen und die Liebe zum Alltäglichen wiederzuentdecken.
Ausgehend vom satirischen Werk des Urner Künstlers Heinrich Danioth – Auftragsarbeiten für die Wochenzeitschrift Nebelspalter – wird im ganzen Haus für Kunst Uri und im Danioth Pavillon dem Thema freier Lauf gelassen.
Humor, Witz und Satire sind Phänomene, welchen sich zeitgenössische Ausstellungsmacher souverän zu entziehen wissen, vielleicht aus Angst vor Plattitüden und Stereotypen? Bemerkenswert, dass sich Künstlerinnen und Künstler, vor allem auch Schweizer Kunstschaffende, immer wieder mit Ironie, Witz und abgründiger Poesie auszudrücken verstanden haben.
Die Gruppenausstellung möchte diesen Facetten, der vordergründigen Leichtigkeit des Seins, näher rücken: vom harmlosen Schmunzeln über poetisches Augenzwinkern bis zum bitterbösen Statement.