Ob improvisierte Garagenbastelei oder Hightech-Ingenieurskunst – überall müssen Teile verbunden werden, und in jeder dieser Verbindungen steckt eine überzeugende Einfachheit, eine grosse Portion praktische Intelligenz oder gar ein Hauch von konstruktiver Genialität. Die Vielfalt an Materialien, Formen und Lösungen, die für «U-Joints» eruiert werden konnte, ist verblüffend. Dieser immensen Bandbreite widmet sich die aktuelle Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur.
Gewerbemuseum Winterthur | Die Kunst des Verbindens
Drei Teile
«U-Joints» ist in drei Teile gegliedert. Die Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur ist nach einem ersten Auftritt am Salone del Mobile 2018 in Mailand und einer Schau an der ECAL in Lausanne 2019 die dritte Präsentation von «U-Joints». In Winterthur werden nun die jüngsten Ergebnisse präsentiert: «Adhesives and Fusions», also das Kleben oder Verschmelzen von Einzelteilen.
Vielfalt der Teile
Das auf mehrere Jahre angelegte Projekt «U-Joints» von Andrea Caputo und Anniina Koivu ist nicht nur mit einer Ausstellungsreihe, sondern auch einem ambitionierten Buchprojekt verbunden. Auf den ersten Blick eine für Laien eher sperrige Materie. Doch dem ist nicht so: Die Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur versammelt zahlreiche Objekte, Fakten und Hintergrundgeschichten, um diese unscheinbaren, aber ungleich wichtigeren konstruktiven Elemente näher zu beleuchten und auch Nicht-Fachleuten näher zu bringen. Verbindungsstücke treten in allen erdenklichen Formen, Dimensionen und Materialien auf. Ihre Grösse kann sich im Nanobereich bewegen oder die Ausdehnung eines Raums aufweisen; sie sind aus Kunststoff, Stahl, Kohlefaser, Holz oder auch Wolle etc. gefertigt, ausgeklügelt konstruiert oder das Ergebnis einer Bastelei. Designer*innen, Architekt*innen und Ingenieur*innen bedienen sich gemeinhin standardisierter Verbindungsstücke, bauen sie ein und passen sie individuell an. Manchmal entwickeln sie aber auch von Grund auf neue Konstruktionen.