«Menschen, die ohne Heimat – und Räume, die ohne Menschen sind», so lautet das poetische Thema der Ausstellung in der akku Kunstpalttform in Emmenbrücke. Es geht um Schutzräume und eine Reise vom Ich zum Wir. Im Kabinett wird erneut der Luzerner Künstler Otto Heigold gewürdigt, der kürzlich seinen 80. Geburtstag feiern durfte und Ruth Baettig hat eigens für die Ausstellung eine performative Intervention geschaffen, die über mehrere Stunden in der akku Kunstplattform live zu verfolgen war.
Gastkuratorin Claudia Waldner zeigt in der akku Kunstplattform die dritte Staffel ihrer Serie «Hauthaus»
Nach «Haus» und «Haut» folgt «ohne Haut – ohne Haus». Eine künstlerisch hochkarätige Gruppenausstellung zwischen Grenzen und Grenzüberschreitungen.
Beteiligte Kunstschaffende «ohne Haut – ohne Haus» | akku Kunstplattform
- Eva Borner
- Ishita Chakraborty
- Judith Albert
- Lea Fröhlicher &
- Olivia Hegetschweiler
- Ruth Baettig
- Silvia Bächli & Eric Hattan
- Timo Ullmann & Marco Baltisberger
- Ursula Palla
Kabinett-Raum: Otto Heigold
Häuser ohne Menschen und Menschen ohne Häuser
In der dritten Ausstellung der Ausstellungsreihe «Hauthaus» geht es um den persönlichen Schutzraum und die Verortung des Individuums. Grenz(auflösungen), Heimat(losigkeit) und eine immerwährende Sehnsucht nach dem Anderswo treffen aufeinander. Die Künstler:innen setzen Grenzen, hinterfragen diese oder lösen sie ganz auf.
Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Im Spiegel der gegenwärtigen Debatten erscheinen solche Auseinandersetzungen aktueller denn je. Fragen von Selbstbestimmung, gegenseitiger Verständigung, Identitäten, vor allem aber auch die Frage nach Heimat und dem Daheim-Sein drängen sich auf. Die Ausstellung «ohne Haut – ohne Haus» ist eine Reise vom Ich zum Wir und ein künstlerisch hochstehender Blick von Aussen auf das ganze Weltgefüge.
Performative Intervention von Ruth Baettig
«Hochspannung» nennt Ruth Baettig ihre neue performative und ortsbezogene Intervention in den ehemaligen Büroräumen der Viscosuisse in Emmenbrücke. Hier im ehemalig grössten Textilunternehmen der Schweiz befindet sich heute die Kunstplattform akku. Anlässlich der Vernissage der Ausstellung «Ohne Haut Ohne Haus» war diese zeitlich ausgedehnte Intervention über mehrere Stunden live mit zu erleben. Ein fast körperloses Wesen scheint aus dem Raum zu wachsen, verbindet sich direkt mit diesem verformt sich, kommt in einen extremen Spannungszustand zwischen sich und dem Raum und löst sich schliesslich ganz davon. Das rote Tuch bleibt als Erinnerungsträger, als Hülle des Wesens zurück und umschlingt die pilzartigen Säulen der ehemaligen Fabrikhalle im Viscose-Areal. «Hochspannung» von Ruth Baettig wurde innerhalb des Albert Köchlin Projektes Atelier X im Werkkomplex «Terrain Vague» für die Ausstellung «Ohne Haut Ohne Haus» entwickelt. Es war die einzige Arbeit der Ausstellung, die extra für «ohne Haut – ohne Haus» entwickelt wurde.
Im Kabinett: Otto Heigold
Eröffnet wird am 26. August 2023 nicht nur die Ausstellung «ohne Haut – ohne Haus» sondern auch zum dritten Mal ein Kabinett, das den Luzerner Künstler Otto Heigold würdigt. Zum 80.Geburtstag des Künstlers wurde bereits in den ersten beiden Ausstellungsteilen ein Raum mit wechselnden Werken des Jubilars gezeigt, die das Thema der jeweiligen Ausstellung aufgriffen. Im dritten Teil setzt Heigold den Fokus auf das Entgrenzten.