Die ganze Galerie ist als Schaufenster konzipiert. Im schwarzen Raum lagert das achtköpfige Wolfsrudel: spielend, knurrend, ausruhend. An der hinteren Wand installiert ist die Arbeit «tuchfühlen», die titelgebende Installation von Spiegel, Schlangen und Kämmen. Und wie ein Sternenhimmel die 146 Panini, die Brüste der heiligen Agatha.
Galerie Vitrine Luzern | Rochus Lussi | tuchfühlen
Ein Wolfsrudel und drei weitere Installationen von Rochus Lussi können im Schaufenster der Galerie Vitrine angesehen werden.
Rochus Lussi, (*1965, Stans), lebt und arbeitet seit 1992 als freischaffender Bildhauer in Stans, Nidwalden. Er wurde 2019 mit dem Innerschweizer Kulturpreis geehrt. Seine handwerklich und künstlerische Ausbildung zum Bildhauer vervollständigte er an der Kunstakademie in Prag (Tschechien) bei Jan Hendrych. Lussi ist Künstler und konzeptueller Planer. Holz ist sein Medium. Die meisten Arbeiten führt er mit Motorsäge und Trennscheibe selber aus. Rochus Lussi ist auch kuratorisch tätig und engagiert sich in der Innerschweizer Kunstszene.
Schaufensterausstellung «tuchfühlen»
Die Schau vereinigt vier Arbeiten. Der Ausstellungstitel «tuchfühlen» bezieht sich auf das neueste Werk von Rochus Lussi. Eine Wandinstallation mit Spiegel, Schlangen und Kämmen, in der die Beziehung zum Gegenüber und zu sich selbst erforscht wird. Das Wolfsrudel, eine wiederkehrende Installation, wird mal kleiner und wächst wieder an. Zurzeit besteht es aus acht Wölfen. Mit diesem Tier fühlt sich der Künstler eng verbunden, damit erzählt er auch die Geschichten von Opfern und Tätern. Die 146 Panini-Installation geht auf die Legende der heiligen Agatha von Sizilien zurück, zu deren Ehre heute noch im Oberwallis Brötchen in Brüsteform gebacken werden. Drei Türklopfer stehen für den Übergang von Aussen nach Innen.