Anlässlich der Eröffnung des Fumetto 09 am 28. März war art-tv bei den Vernissagen von Luca Schenardi und Rutu Modan dabei.
Fumetto 09 | Eröffnung
Gleich am Eröffnungstag hat das Fumetto klargemacht, welche Vielfalt an Bildern den Besucher erwartet. Luca Schenardi, ein Schweizer Künstler, und Rutu Modan, eine israelische Comicautorin, vertreten zwei verschiedene Positionen. Beide verbindet jedoch die Lust am bewussten Umgang mit Bildern und das Bedürfnis etwas zu erzählen.
Luca Schenardis Kunst merkt man die Zerrissenheit an. Geboren in Uri, sind die Abgeschiedenheit und die Identifikation mit der Natur tief in seinem Wesen verankert. Trotzdem ist die Natur nur ein Fluchtpunkt, denn er lebt im Rhythmus der Stadt, unter dem Diktat des Marktes und der medialen Informationsflut. Der Grafiker und Illustrator wendet sich deshalb immer wieder der Kunst zu, um aufgestaute Erlebnisse und Emotionen zu verarbeiten. Die neusten Werke, die eigens für die Einzelausstellung am Fumetto entstanden sind, werden in der Edition Fumetto unter dem Titel «D.I.J.D.S.D – Das ist ja das Schöne daran» publiziert.
Bereits mit ihrer ersten Graphic Novel «Blutspuren» katapultierte Modan sich an die Spitze der Comicszene. In «Blutspuren» verbindet sie ihre meisterhafte Zeichenkunst mit ihren grossen erzählerischen Fähigkeiten. Text und Bild bilden eine untrennbare Sprache, die Grundvoraussetzung für hochklassige Comics. Sie versteht es, Leerstellen genauso wie vielschichtige Verweise zur Verdichtung zu nutzen. Dabei nimmt sie ihre Leser für voll und fordert ihnen Interpretationsfähigkeit ab.