Sechzehn Kunstschaffende unterschiedlichster Generationen und Nationen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA beteiligen sich an der Ausstellung «Kiesler heute». Sie haben spezifische Werke dafür ausgewählt und schaffen neue, wodurch die dialogische Ausstellung im kollektiven Prozess wächst und sich zur Transformation der ersten Ausstellung «Friedrich Kiesler – Us, You, Me» entwickelt.
Friedrich Kiesler im Dialog mit Zeitgenoss:innen
Die Zeitgenoss:innen
Mit Olafur Eliasson, Heidulf Gerngross, Eric Hattan, Michael Kienzer, Karl-Heinz Klopf, Peter Kogler, Sara Masüger, Bruce Nauman, Christoph Rütimann, Peter Sandbichler, Adrian Schiess, Thomas Schütte, Roman Signer, Kerstin Stoll, Studio Other Spaces, Diana Thater und Heimo Zobernig
Kiesler heute
In der Schweiz ist der bedeutende, multidisziplinäre, österreichisch-US-amerikanische Universalkünstler Friedrich Kiesler (1890-1965) bis zur umfassenden Ausstellung «Friedrich Kiesler – Us, You, Me» (25.2.–26.5.2024) im Kunsthaus Zug weitgehend unbekannt gewesen. Jedoch inspirierte er bereits zu Lebzeiten und bis heute Künstler:innen weltweit. In New York schätzten ihn beispielsweise Jasper Johns, Robert Rauschenberg und Andy Warhol, mit denen er befreundet war. Zu den Kiesler-Preisträger:innen der Österreichischen Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung gehören Olafur Eliasson, Bruce Nauman und Heimo Zobernig. Sie beteiligen sich an der Folgeausstellung «Kiesler heute – Werkdialoge mit Zeitgenoss:innen» im Kunsthaus Zug.
Neue Erkenntnisse über Friedrich Kiesler
Passend zum transformativen Kunstbegriff von Kiesler wandelt sich seine Einzelausstellung «Us, You, Me» in eine kollektive Schau. Einige Werke machen Platz für aktuelle Arbeiten von sechzehn Positionen. Vertrer:innen mehrerer Generationen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA haben geeignete Werke dafür ausgewählt beziehungsweise schaffen neue Skulpturen und Installationen. Die vielen medialen Facetten von Kieslers Kunst zwischen Malerei, Skulptur und Environment, Display, Design und Architektur sowie inhaltliche Schwerpunkte wie Raum, Mensch und Kultur, Natur und Weltraum, Wahrnehmung und Körper werden so dialogisch angesprochen. Die experimentelle Ausstellung, die mit den Kunstschaffenden zusammen entwickelt wurde, soll neue Erkenntnisse über das Werk von Kiesler aus künstlerischer Sicht vermitteln.
Friedrich Kiesler (1890–1965) war ein interdisziplinärer, österreichisch-amerikanischer Künstler, der vor allem als bedeutender Architekt, Theaterreformer und Designer internationales Ansehen erlangte. Aus Czernowitz (früher Österreich-Ungarn, heute Ukraine) stammend, verbrachte er den ersten Teil seines Lebens in Wien und Europa, bevor er 1926 nach New York zog. Er bewegte sich sowohl im avantgardistischen Wien als auch in der New Yorker Avantgarde-Kunstszene seit den 1920er-Jahren. Er war mit prägenden Persönlichkeiten befreundet: von Josef Hoffmann, Adolf Loos, Egon Schiele und Arnold Schönberg über Hans Arp, Theo van Doesburg und Piet Mondrian zu John Cage, Alexander Calder, Marcel Duchamp, Yves Tanguy, Elaine und Willem de Kooning, Ad Reinhardt, Mark Rothko bis hin zu Jasper Johns, Robert Rauschenberg und Andy Warhol. Dieser intensive und vielseitige Austausch spiegelt sich in seinem interdisziplinären Werk wider, das darauf abzielte, Grenzen und konventionelle Rahmen sowie Genres zu überwinden und die Umgebung einzubeziehen. Sein theoretisch fundiertes bildnerisches Schaffen stellt den Beginn der Environment-Kunst dar.
(Textgrundlage: Kunsthaus Zug)