Alec Soths Fotografien führen die Traditionen von Walker Evans, Robert Frank und Stephen Shore weiter. Es sind die amerikanischen Ideale der Unabhängigkeit, Freiheit, Spiritualität und Individualität, die in seiner Darstellung des Alltäglichen ihren kritischen Ausdruck finden.
Fotomuseum Winterthur | Alec Soth
Die Ausstellung, der Raum zwischen uns, zeigt eine Auswahl aus seinen beiden bekanntesten Serien Sleeping by the Mississippi und Niagara, vervollständigt durch Fotografien aus der Serie Dog Days, Bogotá und der noch in Arbeit befindlichen Serie Portraits. Sleeping by the Mississippi ist das Ergebnis mehrerer Reisen entlang des Mississippi-Ufers, das Alec Soth «die dritte Küste der Staaten» nennt. Diese grossformatigen Farbfotografien sind die eklektischen Bilder einer Initiationsreise, illustriert durch Landschaften, Interieurs, Porträts, persönliche Souvenirs, die ein Gefühl der Einsamkeit, des Wartens und des Träumens vermitteln.
Alec Soth (*1969) reisst Themen an wie Krankheit, Fortpflanzung, Rasse, Verbrechen, Ausbildung, Kunst, Musik, Tod, Religion, Erlösung, Politik und oberflächlichen Sex. Die Niagara-Bilder zeigen weniger die Wunder der Natur, als die Sehnsüchte der Menschen. Es ist ein vielschichtiges Ensemble entstanden, in das sich die Fälle, die verliebten Paare, die Parkplätze der Motels einfügen. Diese zwischen Leidenschaft und Enttäuschung angesiedelten Bilder formen sich zu einem bemerkenswerten Porträt moderner Liebe und ihrer Komplikationen zusammen. Dog Days, Bogotá enthüllt die verborgene Schönheit der Heimatstadt seiner Adoptivtochter Carmen und macht die Schönheit einer Welt sichtbar, die baufällige Architektur und Mitmenschlichkeit vermischt.
Die Ausstellung wurde vom Jeu de Paume in Paris in Zusammenarbeit mit dem Fotomuseum Winterthur organisiert. Kuratorin ist Marta Gili.
Wir danken für die Unterstützung durch die Volkart Stiftung.