Kaum ein anderes Objekt vermag derart zu polarisieren wie die Schusswaffe. Sie ist Sammelobjekt, Erbstück oder Sportgerät. Sie ist Mittel zur Selbstverteidigung und Kriegsinstrument. Für die einen ist sie ein Symbol für Freiheit, andere assoziieren mit der Feuerwaffe in erster Linie Gewalt und Vernichtung. Die Ausstellung lädt entlang zeitgenössischer Positionen aus Kunst und Design dazu ein, unsere paradoxe Beziehung zu diesem mehrdeutigen Objekt zu diskutieren.
Forum Schlossplatz | Im Visier – Die Schusswaffe in Kunst und Design
Bleispritze, Engelmacher, Meuchelpuffer. Eine Ausstellung über unsere Faszination mit dem tödlichen Instrument.
Porträt mit Knarre
DIE Waffe gibt es nicht. So wenig wie es die Waffenbesitzer*in gibt.Das veranschaulicht die Arbeit «Armed America» von Kyle Cassidy. Mit dem Ziel, den geschätzt 70 Millionen US-amerikanischen Waffenbesitzern ein Gesicht zu geben, ist der Fotograf quer durch die USA gereist. Er hat «Mr. & Ms. Average» in ihrem Zuhause zusammen mit ihren Waffen porträtiert und ihnen nur die eine Frage gestellt: Weshalb besitzen Sie eine Waffe?
Die Büchse in der Kunst
Waffen sind im Alltag omnipräsent, sei es in den Medien, in Filmen oder Games. Nicht zuletzt die Verbindung von Ästhetik und Gewalt aber macht den Revolver, die Pistole, das Gewehr zum hochbrisanten Gegenstand. Es erstaunt daher wenig, dass die Feuerwaffe auch als Motiv und Thema in der Kunst prominent in Erscheinung tritt. Kyle Cassidys fotografische Arbeit ist eine von rund 30 Beiträgen, die im Forum Schlossplatz entlang von 6 thematischen Räumen präsentiert werden.
12 Uhr Mittag
Unter dem Thementitel «Übungsgelände» sind beispielsweise Werke zu sehen, die den Anfang unserer Beziehung zu Schusswaffen reflektieren. Der Genfer Künstler Lucas Olivet lässt zusammen mit Freunden die Geschichten, Waffenspiele und Charaktere seiner Kindheit aufleben und dreht in Blitzeseile einen »Spaghetti-Western«. Das 8-minütige Video führt mit seiner Trickfilm-Ästhetik und in Comicsprache die Leichtigkeit im lustvollen Umgang mit existenziellen Themen wie Gewalt, Angst oder Liebe vor, die Kinderspiele auszeichnet.