Die Sommerausstellung der Fondation Pierre Arnaud in Lens (Crans-Montana) lädt zur Entdeckungsreise in die phantastischen Welten der Surrealisten ein, auf den Spuren von primitiver Kunst.
Fondation Pierre Arnaud | Surrealismus + Primitive Kunst
- Publiziert am 19. August 2014
Kulturzentrum im Herzen der Walliser Berge
Im Dezember 2013 wurde ein modernes Kunstzentrum mit einer Ausstellungsfläche von mehr als 1000 Quadratmetern im Herzen der Walliser Berge eröffnet. Schon mit der ersten Aussellung hat es die Fondation Pierre Arnaud geschafft, sich im Schweizer und im internationalen Kulturpanorama einen Platz zu sichern. Die Eröffnungsausstellung «Divisionismus. Beherrschte Farbe? Ungebändigte Farbe!» wurde von den Medien und dem Publikum sehr gut aufgenommen, über 20’000 Besucherinnen und Besucher fanden den Weg nach Crans-Montana. Derzeit findet die zweite Ausstellung statt, die sich dem Surrealismus und der primitiven Kunst widmet und einen Blickwechsel zwischen der westlichen und der aussereuropäischen Kunst ermöglicht, den die Fondation Pierre Arnaud dem Publikum auch in den nächsten fünf Jahren präsentieren möchte.
Weg vom Krieg, hin zu sich selber
Tief erschüttert durch die Katastrophe des Ersten Weltkrieges wollen die surrealistischen Künstler eine Kunst schaffen, die sowohl in ihrer Form wie auch in den angesprochenen Themen revolutionär ist. Sie versuchen, eine «andere» Kunst zu erzeugen, die sie in sich selber finden, in ihren Träumen und in den Tiefen der menschlichen Seele, welche die Psychoanalyse gerade zu entdecken beginnt. Doch «anders» ist auch oft ein Synonym für «anderswo». Viele surrealistische Künstler, so zum Beispiel André Breton, entwickeln eine Leidenschaft für die primitive Kunst und sammeln Werke der ozeanischen, afrikanischen, Maya- oder Eskimo-Kunst. Noch nie gesehene Formen, geheimnisvolle Symbole, mysteriöse Rituale, ein puristischer Stil – die Surrealisten sind von den «primitiven» Kunstwerken fasziniert und lassen sich von ihnen zu eigenen Werken inspirieren.
Zweiter Raum als Spiegelung
Ein erster Raum lädt die Besucher ein, sich der Fremdartigkeit dieser Werke aus der weiten Welt anzunähern. Durch ein Spiel der Spiegelung zeigt der zweite Raum in einer identischen Anordnung die Werke von über 50 surrealistischen Künstlern wie Salvador Dalí, Max Ernst, Wifredo Lam, Yves Tanguy oder auch Alberto Giacometti. So erkennt der Besucher von einer Etage zur nächsten diese verwunderliche Verwandtschaft, welche diese Werke unterschiedlichen Ursprungs und unterschiedlicher Epochen verbindet.