Gleich einem umherstreifenden Flaneur sammelt Eric Hattan von Jahresbeginn bis Mitte August an verschiedenen Orten im In- und Ausland auf der Strasse achtlos Weggeworfenes oder Liegengelassenes wie Drähte, Glacéstängeli, Wolle, Verpackungen oder kleine Objekte und fügt die einzelnen Gegenstände in der ehemaligen Industriehalle zu einem vielteiligen, fragilen Netz zusammen.
Eric Hattan stellt in der Kunsthalle Arbon unerwartete Strassenfunde aus
- Publiziert am 9. August 2023
Eric Hattan (*1955 in Wettingen, lebt in Basel, Baulmes und gelegentlich in Paris) findet sein Material im Alltäglichen, im Beiläufigen und Unspektakulären. In seiner Arbeit geht es nicht darum, etwas Neues zu erfinden. Vielmehr lenkt er mit feinem Sensorium und spielerischer Ironie unseren Blick auf die uns nächste, vertraute Umgebung, die er umkehrt, umordnet und so Bestehendes aus den Fugen hebt. Seien es sein persönliches Hab und Gut, das er im Ausstellungsraum zu einer Installation verdichtet, Matratzen, die er mit langen Stangen an die Decke stemmt, oder Kleider, die er zu Skulpturen faltet. Der Prozess und die stete Transformation dienen dem Konzeptkünstler ebenso als Gestaltungsprinzip wie seine ortsspezifische Herangehensweise.