Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Drucke, Plakate, Fotografien, Landkarten und Postkarten: Die breit angelegte Sammlung der Fundaziun Capauliana ist aus einer ehemaligen Privatsammlung hervorgegangen. Sie wurde 1986 vom Ehepaar Duri Capaul und seiner Frau Clara Capaul-Hunkeler gegründet. Beide widmeten sich zeitlebens dem Aufbau der nahezu 30 000 Werke umfassenden Sammlung mit kultur- und kunsthistorischen Bezügen zu Graubünden.
Eine Ausstellung zur Kunst der Tischkultur
Die Fundaziun Capauliana hat sich zum Ziel gesetzt ihre kunst- und kulturhistorische Sammlung mit grosser Sorgfalt zu erhalten, erweitern und erschliessen. Als kulturhistorisches Gedächtnis Graubündens soll die Sammlung der breiten Öffentlichkeit frei zugänglich sein. Hierzu dienen der umfassende Online-Katalog und die Sala Capauliana als permanente Ausstellungsfläche. In Wechselausstellungen zeigt die Fundaziun Capauliana ausgewählte Werke, um die einzigartige Vielfalt ihrer Sammlung einer interessierten Öffentlichkeit präsentieren zu können. Kunstgeschichtlich beheimatet die Sammlung Werke von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart, wobei der Schwerpunkt der Moderne zugeordnet werden kann. Geografisch fokussiert sich der Bestand auf den Kanton Graubünden, weshalb die Sammlung auch als ein Zeitspiegel zu betrachten ist, der Aufschluss über die gesellschaftlichen, historischen und geografischen Entwicklungslinien des Kantons gibt. Aus diesem Grund wird die Sammlung auch als kulturhistorisches Gedächtnis bezeichnet.
Die Kunst der Tischkultur
Die aktuelle Ausstellung in der Sala Capauliana vereint Stillleben und Werke rund um den Tisch aus dem frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart – Arrangements aus Blumen, Früchten, Geschirr, Büchern und Alltagsobjekten, die auf vielfältige Weise das Zusammenspiel von Vergänglichkeit, Genuss und Kultur thematisieren. Der Ausdruck à table – zu Tisch – verweist nicht nur auf den Ort des Essens, sondern auch auf das soziale Ritual, die Einladung zum Innehalten, zur Begegnung und zur Betrachtung. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Ausstellung: zwischen opulenter Inszenierung und meditativer Stille, zwischen historischer Referenz und zeitgenössischer Befragung. Die gezeigten Werke eröffnen einen Dialog über das, was auf dem Tisch liegt – und das, was unausgesprochen mitschwingt: Erinnerung, Symbolik, Konsum, aber auch Leere, Überfluss oder Verlust.
(Textgrundlage: Fundaziun Capauliana)