Die Insel St. Lucia ist das Biotop, in dem Claude Sandoz sich seit Jahren entwickelt. Im Showroom der Edizioni Periferia Luzern zeigt Sandoz eine Neuinstallation der «Rainforest Spirit and the Dancing Flower Bar» und eines Künstlerraumes.
Edizioni Periferia | Claude Sandoz
St. Lucia Vibes
Die Ausstellung der Edizione Periferia betritt man durch einen schlichten weissen Raum, kuratiert von Andreas Hertach. Hier hängt eine neuere Werkgruppe, die in abstrakter plakativer Bildsprache auf St. Lucia Bezug nimmt. Am Boden ein Krokodilflugzeug der inexistenten Air St. Lucia. Der Gang und die beiden anderen Ausstellungräume wurden von Claude Sandoz in zweimonatiger Handwerksarbeit zu einem Künstlerraum und zur «Dancing Flower Bar» umbebaut. Die tropisch anmutende Werk- und Farbendichte nimmt dem Besucher den Atem. Dazu pulsieren Soca Rhythmen, und falls man Glück hat, mixt Claude Sandoz gerade einen Drink.
Eigenwillig
Claude Sandoz wird der Berner sowie der Innerschweizer Szene zugerechnet, sein Werk zur Neuen Innerlichkeit und zum Neoexpressionismus gezählt. Doch der Künstler entzieht sich immer wieder einer schlüssigen Kategorisierung. Sein eigenwilliges Schaffen entwickelt er kontinuierlich aus sich heraus. Meist arbeitet Sandoz in Werkgruppen. Die unverwechselbare Bildsprache versteht sich als mögliche Gegenwelt zur Realität, als ein Vordringen in weitere gedankliche und bildnerische Dimensionen. In den Werken verwebt sich Wirkliches mit Visionärem, Alltägliches vermischt sich mit Exotischem und Kosmischem, und Figuratives verbindet sich mit Ornamentalem zu einer phantastischen Figuration von grosser visueller Dichte und starker, energieverströmender Farbigkeit. Besonders wichtig sind die Impulse und Erfahrungen, die Sandoz auf seinen langen und häufigen Reisen sammelt.