Das Bündner Kunstmuseum greift ein Hauptthema menschlicher Kultur auf und verortet diese regionale Ausprägung in globalen Zusammenhängen. In der Fokussierung auf eine Auswahl an Werken nationaler und internationaler Kunstschaffender sowie an historischen Artefakten aus Graubünden wird die Bedeutung von Sprache und Erzählung in Gemeinschaft und Gesellschaft beleuchtet.
Die Kraft der Sprache in der Kunst
- Publiziert am 13. Februar 2024
Wie Graubündens Sprache und Kultur auf Werke nationaler und internationaler Kunstschaffender einwirkte.
Die Ausstellung zeigt Werke von Carl Andre, Arman, Hans Arp, Irma Blank, Marcel Broodthaers, Alois Carigiet, Christo, Gion Casper Collenberg, Marcel Duchamp, John Furnival, Gilbert&George, Eugen Gomringer, Ian Hamilton Finlay/David Ballantyne, Susan Hiller, Karla Hiraldo Voleau, Thomas Hirschhorn/Marcus Steinweg, Jenny Holzer, Rebecca Horn, Vicente Huidobro, Bethan Huws, Marcel Janco, Pascal Lampert, Maude Léonard-Contant, Annette Kelm, Jan Kiefer, Barbara Kruger, Bruce Nauman, Seiichi Niikuni/Pierre Garnier, Meret Oppenheim, Hans Op de Beeck, Erica Pedretti, Augustas Serapinas, VALIE EXPORT, Francis Picabia, Julien Prévieux, Dieter Roth, Kurt Schwitters, Zineb Sedira, André Thomkins, Nora Turato, Tristan Tzara, Jacques de la Villeglé, Not Vital, Kemang Wa Lehulere, Ruth/Robert Wolf-Rehfeldt
Ebbe und Flut in Graubünden
Die Ausstellung geht von sprachlichen Dokumenten aus Graubünden aus, wie dem Reisetagebuch des Lumbreiners Gion Casper Collenberg aus dem 18. Jahrhundert. Für das Meer existiert damals im Rätoromanischen zwar das Wort «la mar», jedoch fehlen Ausdrücke für Ebbe und Flut. Zur Erklärung greift Collenberg in seinem Tagebuch auf ein Naturereignis zurück, das in den Bündner Bergen wohl bekannt ist. Er beschreibt einen Bach, dessen Pegel sich bei Regen erhöht und später wieder senkt. «So verhält es sich beim Meer», schreibt er.
Sprache als Ausgangspunkt
Die Ausstellung «Wie Sprache die Welt erfindet» beleuchtet die Kraft der Sprache, Vorstellungen zu schaffen, fiktive Erzählungen hervorzubringen und somit unsere Sicht auf die Welt zu lenken. In den Werken von Kunstschaffenden wie Not Vital, Erica Pedretti, Thomas Hirschhorn, Marcel Broodthaers, Ian Hamilton Finlay oder Susan Hiller verbinden sich Themen wie kulturelle Identität, politische Narrative, Migration oder Sprachwandel. Das allumfassende Thema wird innerhalb diverser Zeitenwenden betrachtet und zeigt, wie Sprache die Art und Weise beeinflusst, wie wir denken, handeln und die Welt verstehen.
(Textgrundlage: Bündner Kunstmuseum)