Die diesjährige Biennale zeigt Künstler:innen, die sich in ihrem Schaffen auf die Frage beziehen, wie die Menschheit mit den Ressourcen und deren Verteilung umgehen soll. Mit ihren künstlerischen Beiträgen wird der Garten im Weiertal, unweit von Winterthur, zum Ort der Reflexion – und vielleicht gar zur Keimzelle gesellschaftlicher und politischer Utopien, die von hier aus in die Welt hinausgetragen werden.
Die 8. Biennale Weiertal steht unter dem Titel Common Ground
Beteiligte Kunstschaffende
Sabine Rusterholz Petko hat 17 herausragende Kunstschaffende eingeladen: Brigham Baker, Vanessa Billy, Nicolas Buzzi und Harmony, Ishita Chakraborty, Sam Falls, Dorota Gawęda & Eglė Kulbokaitė, Sarah Hablützel & Marko Mijatovic, Dunja Herzog, Thomas Julier, Hanne Lippard, Lithic Alliance, Martina Lussi, Thi My Lien Nguyen, Uriel Orlow, Reto Pulfer, Miriam Rutherfoord & Joke Schmidt und Raul Walch.
Die Kuratorin – Sabine Rusterholz Petko
Die Kuratorin – Sabine Rusterholz Petko
Die Kuratorin Sabine Rusterholz Petko, 1973 in Zürich geboren, studierte Kunstgeschichte und leitete bis 2015 das Kunsthaus Glarus. Seither arbeitet sie als freie Kuratorin und hat etwa für die Kunsthalle Mainz oder die Fundaziun Nairs Ausstellungen zu einem neueren Verständnis der Natur in der Kunst kuratiert. Zusammen mit der Kuratorin Alexandra Blättler hat sie die Klöntal Triennale ins Leben gerufen, die 2014 erstmals stattgefunden hat und eine Plattform für das regionale und überregionale Kunstschaffen bot (siehe Bericht arttv.ch). Sabine Rusterholz hat bereits in zahlreichen Juries und Gremien mitgewirkt.
Verhandeln und diskutieren
Wörtlich kann Common Ground als «gemeinsamer Boden» übersetzt werden. Viel öfter bezeichnet der Begriff aus der Sprach- und Diskurstheorie jedoch eine «gemeinsame Basis», wenn es um den Austausch von Meinungen und Werten geht. Beide Bedeutungen sind heute mehr denn je verknüpft. Das Bewusstsein, dass wir auf einer gemeinschaftlich genutzten Erde mit limitierten Ressourcen leben, ist der Ausgangspunkt vieler Diskussionen rund um Nachhaltigkeits- und Gerechtigkeitsfragen. In Zeiten gesellschaftlicher und politischer Krisen ist diese gemeinsame Basis jedoch keine Selbstverständlichkeit mehr. Der Common Ground wird fragil. Die «gemeinsame Erde» und die «gemeinsame Verständigungsbasis» drohen zu schrumpfen und zu fragmentieren. Mehr denn je müssen die herkömmlichen Werte verhandelt und diskutiert werden, um neuen Konsens zu finden, wie die Menschheit mit den Ressourcen und deren Verteilung umgehen soll.