Wer durch den Gletschergarten streift, begibt sich auf eine faszinierende Reise durch Raum und Zeit. Mit seiner Geschichte führt er vor Augen, dass nichts von Dauer ist. Auch im Schaffen von Sipho Mabona ist die Vergänglichkeit der Dinge zentral. Im Rahmen der Jubiläumsausstellung beleuchtet der international renommierte Künstler den Gletschergarten Luzern als Ort der Transformation. Inspiriert von der Tier- und Pflanzenwelt, nimmt er die Besuchenden mit in eine erweiterte Gletschergarten-Welt.
Der Gletschergarten öffnet sich der künstlerischen Auseinandersetzung
Anlässlich seines 150-jährigen Bestehens schärfen elf skulpturale Werke des Luzerner Künstlers Sipho Mabona den Blick für das Vergängliche.
Spätestens mit seinem in Lebensgrösse gefalteten «White Elephant» wurde der Luzerner Künstler Sipho Mabona (*1980) in der Kunstgemeinde international bekannt. Origami ist jedoch seit seiner Kindheit ein konstantes Thema, wo er seit seinen 20er Jahren neue Wege beschreitet. Seine Fingerfertigkeit und seine dreidimensionale Vorstellungskraft prägen seine Faltkunst, die seinesgleichen sucht. Ob Origamihandwerker oder zeitgenössischer Kunstschaffender, Sipho Mabona hat sich als Autodidakt in der Kunstszene einen Namen geschaffen. Sipho Mabonas Lebensmittelpunkt ist in Luzern, wo er sein Atelier an der Löwenstrasse hat.
Der stete Wandel als Parallele
Das Motto der Ausstellung ist die Transformation oder konkret: Die Veränderungen der Natur. Dem Wandel über die Zeit begegnet man im Gletschergarten auf Schritt und Tritt. Sipho Mabonas speziell für den Gletschergarten hergestellten neuesten Werke thematisieren den steten Wandel der Natur, der Fauna und Flora und schaffen mit ihren Formen und Farben neue Dimensionen mitten im Gletschergarten. Seit September 2023 schmücken elf seiner Kunstwerke den Ausstellungsraum im Sandstein-Pavillon. Es sind vom Luzerner Künstler Sipho Mabona gefaltete Tiere, die im Gletschergarten heimisch sind oder waren. Man darf sich also auf das Mammut oder gar auf ein Einhorn freuen, wird aber feststellen, dass ein eigener gedanklicher Beitrag gefragt ist, um die Gestalt zu kreieren. Der Grund ist Sipho Mabonas Schaffen. Er experimentiert mit seinem Handwerk ebenso wie mit unserer Wahrnehmung. Was er zuerst aus Leinwandstoffen zum Tier oder als einen Teil davon faltet, dekonstruiert er im Nachgang und widmet sich den entstandenen abstrakten Faltmustern. Dies ergibt faszinierende, dreidimensionale Kunstwerke voller Tiefe. Diese erhalten sie durch die besonderen Einfärbungen, wofür Mabona rein pflanzliche Materialien verwendet.
150 Jahre Gletschergarten
Was vor 150 Jahren beim Bau eines Weinkellers in einem alten Steinbruch begann, mauserte sich bald zu einer national und international gefragten Sehenswürdigkeit. Schon in den ersten zehn Jahren nach der Eröffnung präsentierte der Gletschergarten mit dem Humoristen Mark Twain, dem Polarforscher und Friedensnobelpreisträger Fridtjof Nansen, dem Philosophen Friedrich Nietzsche und dem Dichter Conrad Ferdinand Meyer eine beachtliche Liste von international bekannten Gästen. Dass gerade in jenen Jahren mit Marie Amrein-Troller eine Frau die Leitung des Gletschergartens innehatte, und die Männer von Welt auch dank ihres Geschicks in den Gletschergarten kamen, darf vermutet werden. Tatsache ist, dass sich seit der Gründung des Gletschergartens bis heute über 14 Millionen Gäste aus der Schweiz und dem Ausland von den vielfältigen Attraktionen begeistern liessen.
(Textgrundlage: Gletschergarten Luzern)