Obwohl Alfonso Hüppi seit bald 70 Jahren künstlerisch tätig ist, darf die aktuelle Schau als Wiederentdeckung bezeichnet werden. Für «Alfonso Hüppi. Falten Klappen Knautschen» kehrt der Künstler von internationalem Renommée an den Ort seiner Kindheit und Jugend zurück. Gleichzeitig erhält das Publikum die einmalige Gelegenheit, in sein bildhauerisches Oeuvre aus verschiedenen Schaffensperioden einzutauchen.
Das Museum Sankturbanhof widmet sich dem singulären Werk von Alfonso Hüppi
- Publiziert am 6. Oktober 2023
Die retrospektiv angelegte Ausstellung stellt Hüppis aussergewöhnliches bildhauerisches Werk in den Fokus.
Alfonso Hüppi (*1935, Freiburg im Breisgau) lebt und arbeitet in Baden-Baden. Seine Kindheit und Jugend verlebt Hüppi in Sursee, Kanton Luzern. Nach einer Lehre zum Silberschmied, Studium der Bildhauerei an der Kunst- und Werkschule in Pforzheim und 1960 der Kalligrafie an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg. 1964–1968 Mitarbeiter der Kunsthalle Baden-Baden. 1974–1999 hat Hüppi die Professur für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf inne. Seit den 1960er Jahren stellt Hüppi regelmässig im In- und Ausland aus, u.a. an der Biennale in Venedig (1970), documenta 5 (1972) und 6 (1977). Einzelpräsentationen im Museum Folkwang Essen, der Kunsthalle Basel, den Kunstmuseen Solothurn und Bern, mehrfach an der Kunsthalle Baden-Baden, der Kunsthalle Düsseldorf oder dem Kunstmuseum Winterthur zeigen die umfangreiche Ausstellungstätigkeit des Künstlers. 1974 bekommt er den Kunstpreis Berlin verliehen, 1997 den Hans-Thoma-Preis, des Landes Baden-Württemberg und 2015 den art KARLSRUHE-Preis.
Sehen und gesehen werden
Die Ausstellung «Alfonso Hüppi. Falten Klappen Knautschen» wirft den Blick zurück und konzentriert sich dabei auf das bildhauerische Werk mit Holz- und Papierarbeiten. Mehrlagige Reliefs, Holzteppiche und aufgeklappte Kuben stehen Falt- und Knautschblättern gegenüber, deren Strukturen die Grenzen zwischen Objekt, Skulptur und Malerei verschwimmen lassen: Papierbögen werden zu dreidimensionalen Gebilden und Kunsttransportkisten verlieren ihr Volumen. Dazu gesellt sich das Motiv des Sehens respektive des Gesehenwerdens, das die Besucher:innen auf Schritt und Tritt begleitet.