Beide untersuchen den Raum, die Grenzen des Raums, den Menschen im Raum und die Wahrnehmung des Raums. Andreas Hofer vermehrt in Zeichnungen und in der Malerei, Roman Sonderegger in seinen Bauten aus Materialien, die jeweils vor Ort und in Zusammenspiel mit dem Ort entstehen.
Das Kunsthaus Zofingen bringt zwei Künstler zu einem raumgreifenden Thema zusammen
- Publiziert am 18. September 2023
Andreas Hofer und Roman Sonderegger interessieren sich in ihrer Kunst für ähnliche Fragestellungen.
Die Ästhetik der Industrie
Für die Ausstellung entwickelte Andreas Hofer mehrere Serien von gross- und kleinformatigen zeichnerischen und malerischen Arbeiten sowie diverse Videoanimationen, die alle das Industriequartier von Zofingen als Ausgangspunkt haben. Fasziniert von der Ästhetik der Industrie, die einen ganz anderen Charakter als die herausgeputzte Zofinger Altstadt aufweist, ging Andreas Hofer auf Spurensuche und transformierte Fabrikfassaden, aufgeräumte Strassenabschnitte sowie die unspektakuläre Fauna einer Industriebrache und zeigt sie aus einer neuen Perspektive.
Aussen und innen
Roman Sonderegger gestaltete für die Ausstellung mehrere Installationen direkt vor Ort, die explizit auf die Architektur des Kunsthauses zugeschnitten sind. Sondereggers Installationen beziehen sich auf die Vergangenheit des Hauses als Schützenhaus und verbinden den Aussen- mit dem Innenraum. Vor beinahe 200 Jahren wurden durch die grosszügigen Rundbogenfenster im Erdgeschoss Zielscheiben anvisiert. Roman Sonderegger visualisiert das Zielen und Visieren, indem er Schnüre spannt, die auf die Flugbahn der Projektile verweisen. Sie formen durch ihre
trichterförmige Gestalt die Schusslinie nach. Anstatt nach aussen zu den Zielscheiben münden die Trichter jedoch im Innenraum des Kunsthauses, wo sie den Besuchenden den Weg durch die Ausstellung vorgeben.