Friedrichs ikonisches Schaffen mit berühmten Gemälden wie dem Wanderer über dem Nebelmeer und Kreidefelsen auf Rügen tritt in einen Dialog mit Vorläufern der Romantik.
Caspar David Friedrichs Landschaften und deren Inspiration in Winterthur
Vor seinem 250. Geburtstag feiert das Kunst Museum Winterthur den grössten Maler der deutschen Romantik mit der einzigen Jubiläumsschau der Schweiz.
Ungebrochene Faszination
In Friedrichs Gemälden kommt ein neues, romantisches Verhältnis von Mensch und Natur zum Ausdruck. Mit seinen atemberaubenden Stimmungslandschaften und seinen neuen Bildfindungen führte er die Gattung der Landschaftsmalerei an der Schwelle zur Moderne zu neuen Sphären. Doch während seine herausragende Stellung, seine Innovationskraft und sein wegweisender Beitrag an die Kunstgeschichte unbestritten sind, wird sein Werk bis heute kontrovers diskutiert. Die einen sehen darin religiöse, die anderen politische Botschaften. Einige verstehen seine Bilder auf einer emotionalen Ebene, andere interpretieren sie naturwissenschaftlich. Trotzdem oder gerade deswegen ist die Faszination für sein Werk bis heute ungebrochen und begeistert nicht nur Experten.
Woher die Inspiration kam
Bisher wenig Beachtung fand die Frage, woher Friedrich Anregung für sein Schaffen fand, welche Künstler er bewunderte und wie diese sein Werk beinflussten. Die Vorboten und Vertreter einer frühen Stimmungslandschaft werden in Winterthur in Bezug zu Friedrichs Werken gesetzt. Dazu zählen niederländische Landschaftsmaler des Goldenen Zeitalters, aber auch Meister wie Claude Lorrain oder jüngere Vertreter aus dem 18. Jahrhundert. Darunter etwa der Schweizer Adrian Zingg, der in Dresden lehrte, als Friedrich dorthin zog. In der Gegenüberstellung mit diesen bedeutenden Künstlern kann Friedrichs Werk in Winterthur neu entdeckt werden. Im Jahr vor dem Jubiläum präsentiert sich die Ausstellung so im doppelten Sinne als Vorbotin.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Museum Georg Schäfer in Schweinfurt. Sie ist eine der grössten Ausstellungen des Kunst Museums Winterthur der vergangenen Jahre und wird begleitet von einer Publikation sowie einem umfassenden Rahmenprogramm.