Lorenzo Mattotti gehört zu den wichtigsten Comiczeichnern weltweit. Sein 1985 veröffentlichter sinnlicher Comicroman «Feuer» mit surrealistischen, traumtänzerischen Inhalten in ungewohnt kreidiger Technik, ist ein Meilenstein der Comicgeschichte. Die bildstarken, an der Malerei orientierten Geschichten von Lorenzo Mattotti haben dem Comic neue Wege aufgezeigt.
Cartoonmuseum | Lorenzo Mattotti
Nahezu wortlose Comics mit farbenfrohen, expressiv aufgeladenen Bildern
Der 1954 in Brescia geborene, heute in Paris lebende Maler, Illustrator und Comiczeichner Lorenzo Mattotti gehört zu den wichtigsten Comiczeichnern weltweit. Schon während seines Architekturstudiums in Venedig zeichnet er Comics, danach widmet er sich ganz dem Zeichnen, Malen und Illustrieren. Bereits Ende der 1970er-Jahre, als Gründer des Kollektivs Valvoline, vertritt Mattotti ein weit gefasstes Verständnis von Kunst, Architektur, Film und Design. Nach mehrheitlich schwarzweissen Anfängen findet er zu den dynamischen, farbstarken, expressiv aufgeladenen Bildern in fast wortlosen Comics, die ihn berühmt gemacht haben.
«Feuer»
Sein 1985 veröffentlichter sinnlicher Comicroman «Feuer» mit surrealistischen, traumtänzerischen Inhalten in ungewohnt kreidiger Technik ist ein Meilenstein der Comicgeschichte. Mattotti kehrt aber immer wieder zurück zur Zeichnung, 1991 erscheint der in fragiler Linienführung gehaltene Comicroman «L’Homme à la fenêtre». Er illustriert Klassiker wie: «Hänsel und Gretel» und wird 2003 für seine Version von «Dr. Jekyll and Mr. Hyde» mit dem Eisner Award ausgezeichnet. Kooperationen mit Musikern wie Lou Reed oder Filmern wie Wong Kar-Wai und Steven Soderbergh sind typisch für diesen Grenzgänger, dessen Zeichnungen auch in grossen Zeitungen und Magazinen wie «The New Yorker», «Le Monde» und «Süddeutsche Zeitung» zu finden sind.
*Erste Retrospektive in der Schweiz
Die Ausstellung im Cartoonmuseum Basel ist die erste Retrospektive Lorenzo Mattottis in der Schweiz. Sie entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler und präsentiert alle wichtigen Stationen seines breiten Schaffens – von den Anfängen in den 1980er-Jahren bis heute. Im Christoph Merian Verlag erscheint eine begleitende Publikation zur «Ligne fragile».